Jungen* in der Migrationsgesellschaft

Migration ist seit Anbeginn der Menschheit der gesellschaftliche Normalfall. Gleichsam sehen sich Fachkräfte der Jungen*arbeit ebenso wie Jungen* selbst regelmäßig mit besonderen Herausforderungen und Verunsicherungen konfrontiert, sobald sich die Kategorien Geschlecht und Migration verschränken. Aufenthaltsrechtliche Barrieren, stereotype und diskriminierende Wahrnehmungsmuster treffen auf ein besonderes Vulnerabilitätspotenzial von Jungen*, die unter Umständen Erfahrungen von Flucht, Trauma, Armut und Einsamkeit in sich tragen.

Welche Rolle spielen Migrationserfahrungen in einer Jungen*biographie tatsächlich? Was bewegt Jungen* und junge Männer*? Und was finden wir Fachkräfte in uns Selbst und unserem pädagogischen Handwerkszeug um die Jungs* angemessenen in ihren Auseinandersetzungen zu begleiten?

Herausforderung und Chance von Jungen*arbeit ist es, betroffene Jungen* parteilich-anerkennend in ihren Entwicklungsanforderungen zu begleiten, ihre Ressourcen und Vielfältigkeit zu erkennen und ansprechbar für ihre Themen und Belange zu sein.
Haltung und Selbstreflexion sind hierbei zentrale professionelle Komponenten:
Mit welchen Denk- und Verhaltensmustern begegnen wir, die Fachkräfte, den Jugendlichen? Und welche Strukturen und Aufträge wirken mit in unsere pädagogische Arbeit hinein?
Antworten auf diese Fragen wollen wir gemeinsam ergründen, eigene Zugänge und Perspektiven kritisch hinterfragen und erweitern.  

Inhalt

• Grundlagen von transkultureller und intersektionaler Jungenarbeit
• Fragestellungen an migrationssensible und fluchtbezogene Pädagogik
• Herausforderungen und Stolperfallen in der Begleitung der Entwicklungsaufgaben Identität, Geschlecht und Herkunft
• Biographiearbeit, Erfahrungsreflexion und Professionelle Haltungsentwicklung
• Exemplarische Methoden und Übungen von Jungenarbeit
• Einblicke in Praxis mit männlichen Jugendlichen