Grenzenlose Jungs*
Transkulturelle Jungenarbeit als Perspektive, Haltung und Handwerkszeug. Eine Blended-Learning-Fachkräftequalifizierung im Projekt "Irgendwie Hier! Flucht – Migration – Männlichkeiten"
Nach Schema „F“ handeln können!? Immer Methoden im Gepäck haben, die funktionieren!? Vor allem in der Arbeit mit Jungen*, die oftmals aus verschiedensten Gründen grenzenlos unterwegs sind.
Die Anfragen an uns als Fachkräfte in der Arbeit mit Jungen* stellen uns vor unterschiedlichste Herausforderungen. Wir agieren zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen an unsere Arbeit – den institutionellen Rahmenbedingen, den gesellschaftlichen Forderungen und den Bedürfnissen der Jungen* selbst. Gleichzeitig sind Jungen* in erster Linie Heranwachsende mit Bedürfnissen, Träumen und Zielen.
Die Qualifizierungsreihe verhandelt diese Hauptthemenbereiche:
- Besondere Zielgruppe – Jungen* mit und ohne Flucht- und Zuwanderungserfahrungen
- Einführung in die Transkulturelle Jungenarbeit
- GenderCrossing / Frauen* & Männer in der Transkulturellen Jungenarbeit
- Rassismuskritische Jungenarbeit / Intersektionalität
- Strukturen der Transkulturellen Jungenarbeit
- Reflexion auf individuell-fachlicher und struktureller Ebene
Blended Learning
Die Qualifizierung im Blended Format soll die teilnehmenden Fachkräfte zum einen auf der individuell-fachlichen Ebene stärken und hier eine tiefergreifende Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit den genannten Themen schaffen. Dabei werden für einen nachhaltigen Reflexionsprozess die benannten Strukturen und auch Spannungsfelder umfassend thematisiert und diskutiert – unter Einbeziehung eigener Erfahrungen und Kompetenzen und Fokussierung auf die eigenen Praxisfelder. Zu der individuell-fachlichen Förderung und der strukturellen Auseinandersetzung ermöglicht die Qualifizierung, dass die teilnehmenden Fachkräfte in ihrer multiplikatorischen Wirkung zu weiteren Fachkräften und in die eigenen Trägerstrukturen hinein befähigt werden, um somit eine nachhaltige Verankerung der Jungenarbeit im Kontext von Flucht und Migration zu ermöglichen.
Ein weiteres Ziel ist es, durch die Struktur des Blended Learning den Lernprozess besser in zeitliche Strukturen einzupassen, die die Jungenarbeiter*innen haben. Der Arbeitgeber wird durch Freistellungen weniger belastet, die Videoseminare und Selbstlerneinheiten können leichter in die Arbeitszeiten integriert werden.
Das Referent*innen-Team
Olaf Jantz
Diplom Pädagoge; Jungenbildungsreferent und Geschäftsführer bei mannigfaltig e.V. – Institut für Jungen und Männerarbeit Hannover; Schwerpunkte: Transkulturelle Jungen*arbeit, Geschlechterbewusste Pädagogik im Umfeld von Armut, Flucht und Migrationsgeschichten, Intersektionalität in Geschlechterverhältnissen; Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit Niedersachsen – LAG JuNi
Susanne Reitemeier-Lohaus
Susanne Lohaus arbeitet in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Bereich gesellschaftspolitische Jugendbildung und ist Projektleitung von HeRoes Duisburg von Jungs e.V.. Bei Jungs e.V. ist sie außerdem projektbezogen und konzeptionell gestaltend wirkend. Darüber hinaus ist sie freiberuflich als Bildungsreferentin für Fachkräfte in der Jungen*arbeit tätig in den Bereichen Flucht-Migration-Männlichkeiten, Frauen in der Jungen*arbeit.
Jonas Lang
Jonas Lang ist Sozialarbeiter und Sozialpädagoge in der Kölner Initiative Coach e. V. mit Schwerpunkt: Beratung und Einzelfallhilfen für Menschen in Aufenthaltsgestattung und Duldung. In der Bildungs- und Qualifizierungsarbeit arbeitet er zu Intersektionalen Perspektiven auf (Sozial-) Pädagogische Praxis mit Jungen* und jungen Männern* mit Fluchterfahrung. Von 2017 bis 2021 war Jonas Lang Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW.
Michael Meurer
Alter Jungvater, Diplomsportlehrer und Feldenkrais Pädagoge, seit über 30 Jahren Jungen- und Männerarbeit mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Gesundheit, Gewalt, sexualisierte Gewalt, Kommunikation und Kooperation mit Mädchen- und Frauenprojekten, der Begleitung und Beratung von Jungen als Einzelpersonen und Institutionen, die Jungen- und Männerarbeit machen wollen. All dies immer auf der Basis der Eigenreflexion, der Wahrung des inneren, lebendigen Jungen, immer in der Haltung ressourcenorientiert, wertschätzend, verbindlich und klar zu agieren.
Eby Tangara
Diplom Kommunikation (Film/Fotografie), freiberuflicher Webdesigner; Zertifikat "Antidiskriminierungsberatung" (advd); Vorstandsmitglied b. MISO Netzwerk Hannover e. V. u. Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e. V. (VEN), Präsident des Afrikanischen Dachverbands Norddeutschland e. V., 1. Vorsitzender v. Hakili-So/Haus der Bildung e. V.; Schwerpunkte: Interkultureller Austausch, Netzwerkarbeit, Beratung und Bildungsprojekte für Migrant*innen und Geflüchtete; externer Experte i. d. AG Stadtleben und Kultur der Landeshauptstadt Hannover.