Mediatisierte Lebenswelten von Jungen* (MLJ*)

Projektbeschreibung

Schauen wir in aktuelle Mediennutzungsstudien oder den Jungen* direkt auf die Finger, sehen wir: Fast jeder Junge* zwischen 12 und 19 Jahren besitzt heute ein Smartphone. Damit hat er nicht nur seine Peergroup gewissermaßen immer in Hosentasche oder Brustbeutel dabei, auch seinen Fernseher, seine Spielekonsole, seine Suchmaschine, seine Pornosammlung, seine Eltern.

Kurz: unter digitalen Vorzeichen wachsen junge Menschen heute völlig anders auf als vor 20, 30 Jahren – digitale Medien sind Sozialisationsagenten. Selbstverständlich auch in Sachen Geschlechterbilder. Die Forschung konzentriert sich aktuell zum Großteil auf die Darstellung von Mädchen* und Frauen*- etwa in Games oder in Social Media – aber auch Jungen* sehen sich mit Geschlechterbildern und -anforderungen in Sozialen Medien konfrontiert.

Zugleich ermöglichen digitale Medien jungen Menschen, sich miteinander auszutauschen, ihre Community im Netz zu finden, politisch aktiv oder professioneller E-Sportler zu werden.

Ein weites Feld also, das pädagogische Begleitung erfordert. Aber wie?

Im Vorgängerprojekt "#resonare/digit! Jungenarbeit DIGITAL" haben wir 2019 eine Umfrage zu Bedarfen pädagogischer Fachkräfte in der Jungenarbeit durchgeführt. Das Ergebnis damals (noch vor Corona!): Gut 82 Prozent der Befragten wünschen sich Fortbildungen zu medienpädagogischen Fragestellungen wünschen – sowohl was Medienkonsum und –nutzung, als auch Kreativprojekte und Jugendschutzthemen wie Cybermobbing und Sexting anbelangt.

Die Fachstelle Jungenarbeit NRW hat den Bedarf durch Fortbildungsangebote in den letzten Jahren bereits in Teilen aufgegriffen. Mit dem Projekt "Mediatisierte Lebenswelten von Jungen*" (MLJ*) widmen wir uns nun ganz der geschlechterreflektierten Medienpädagogik mit Jungen*. Dazu wird zunächst exemplarische Praxis für die Arbeit mit Jungen* entwickelt und erprobt. In der zweiten Projekthälfte wird ein Blended-Learning-Angebot zur geschlechterreflekierten Jungen(Medien)Arbeit erstellt und auf unserer Lernplattform digit! zur Verfügung gestellt. Zielgruppe des Blended Learnings sind  pädagogische Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in NRW.

(Fach-)Öffentlichkeit erreichen

Mit Blick auf die  Sichtbarkeit der LAG Jungenarbeit NRW in der digitalen Welt gehören Social-Media-Aktivitäten und die redaktionelle Aufbereitung von Inhalten für Presse und Fachpublikum in den Handlungsbereich des Projekts.

Das Projekt "Mediatisierte Lebenswelten von Jungen*: Innovationsimpuls für und notwendige Weiterentwicklungen in der Jungenarbeit" (2022-2023) wird durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.