Fortbildung
Mit Jungen sexualpädagogisch arbeiten
Sexualität als Lebensenergie begleitet uns Menschen von Geburt ein Leben lang. Somit gehört sie zu den zentralen Entwicklungsaufgaben jedes Kindes und jedes Jugendlichen, bis ins Erwachsenenalter hinein. Dies macht die Auseinandersetzung mit allen Facetten von Sexualität zu unserem pädagogischen Auftrag. Und gleichzeitig fällt uns Fachkräften das Thema oft gar nicht so leicht, da es sehr ins Private hinein reicht, eigene Schamgrenzen berührt und unser Nähe-Distanz-Verhältnis verunsichern kann.
Gerade im Medienzeitalter kommen Kinder und Jugendliche immer früher mit Pornografie, anderen sexuellen Inhalten und Rollenbildern in Kontakt, die sich nicht mit unserem Gefühl zu gelingender Sexualität vereinbaren lassen. Jungen kriegen es mit sehr einseitigen Vorstellungen von Männlichkeit und hohen Erwartungshaltungen an ihre sexuelle Leistung zu tun, während sie mit ihren Fragen zunehmend auf das Internet verwiesen sind. In all den unterschiedlichen, teils widersprüchlichen Botschaften dazu "wie man Sex macht" ist es umso wichtiger, dass Jungen analoge Bezugspersonen haben, um über ihre Fragen, Erfahrungen und Verunsicherungen ins Gespräch zu kommen.
Hier wollen wir in der Fortbildung ansetzen und der Frage nachgehen, wie Fachkräfte Jungen angemessen sexualpädagogisch begleiten können. Dazu greifen wir verschiedene Themen auf, die Jungen im heranwachsenden Alter beschäftigen:
- Eine (achtsame) Sprache für Sexualität finden
- Körper kennenlernen
- Gelingende Sexualität verstehen
- Beziehungsweisen diskutieren
- Sich medienkompetent (selbst-)aufklären
Das Seminar soll als Einstieg in die sexualpädagogische Arbeit mit Jungen dienen, Grundlagenwissen auffrischen und praktische Methoden vorstellen, mit denen in der pädagogischen Arbeit, z.B. innerhalb der Schule, OKJA, Wohngruppe oder anderen pädagogischen Kontexten gearbeitet werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Reflexion unserer eigenen Haltung sowie die Anwendbarkeit in der pädagogischen Praxis.
Referent*innen:
Marie-Christine Kröll, (freie Referentin & Youthworkerin NRW)
(Sozialarbeiterin B.A., Sexualpädagogin (ISP), Sexologin i.A.)
Malte Jacobi, freier Referent, ehem. LAG Jungenarbeit NRW
(Sozialpädagoge, Jungenarbeiter, Sexualpädagoge, Personenzentrierter Berater i.A.)
Zielgruppe
Die Fortbildung ist für Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter ausgeschrieben.
Termin
5. und 6. Dezember 2024
jeweils 10:00 bis 16:00 Uhr
Ort
Haus der Vielfalt
Zur Vielfalt 21
44147 Dortmund
Teilnahmebeitrag
100 Euro
Über den Teilnahmebeitrag erhalten Sie vorab eine Rechnung.