maskulinistische influencer in der jungen*arbeit
Maskulinistische Influencer in der Jungen*arbeit
Kämpfe für Geschlechtergerechtigkeit, Gleichstellung und die Anerkennung vielfältiger geschlechtlicher Identitäten und Lebensweisen haben in den vergangenen Jahren an Sichtbarkeit gewonnen und politische wie gesellschaftliche Erfolge verzeichnet. Gleichzeitig stellen wir fest, dass sexistische, homo-, trans*- und inter*feindliche Positionen ein enormes Mobilisierungspotenzial entfalten und auch unter jungen Menschen weit verbreitet sind. Insbesondere in sozialen Medien gewannen in den vergangenen Jahren sog. Manfluencer wie Andrew Tate, der unter anderem sexistische, vielfaltsfeindliche sowie extrem rechte Positionen vertritt, an Reichweite und Popularität unter Jungen und jungen Männern. Dabei gibt es Überschneidungen mit bereits bestehenden toxischen Online-Kulturen wie Incels, sog. Pickup-Artists und Men’s-Rights-Activists. Dies stellt viele pädagogische Fachkräfte vor Herausforderungen und wirft Fragen zu Präventions- und Interventionsmöglichkeiten auf.
In dieser Fortbildung sprechen wir über maskulinistische Influencer, traditionelle Männlichkeitsbilder sowie Möglichkeiten, diese in der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen zu bearbeiten. Wir geben einen Überblick und eine Einordnung aktueller Tendenzen und Akteure, fragen nach der Funktionsweise und dem Effekt von (medialen) Vorbildern und stellen Ansätze für deren besseres Verständnis vor. Schließlich erarbeiten wir Handlungsansätze, die Fachkräfte dabei unterstützen können, Jungen und junge Männer bei kritischen Auseinandersetzungsprozessen mit anti-egalitären und einschränkenden Männlichkeitsbildern zu begleiten und damit sexistischen, homo-, trans*- und inter*feindlichen Einstellungen präventiv zu begegnen.
Wir bemühen uns um eine wertschätzende und fehlerfreundliche Arbeitsatmosphäre, in der Fragen und Unsicherheiten Raum haben. Eine diskriminierungskritische Grundhaltung ist uns wichtig.
Zielgruppe
Die Fortbildung ist für Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter ausgeschrieben
Termin
28. und 29.10.2024 – 10-17 Uhr
Ort
Bürgerhaus Kalk
Kalk-Mülheimer Str. 58
51103 Köln
Teilnahmebeitrag
100€
Referent*innen
Till Dahlmüller
studierte Philosophie und Politikwissenschaften sowie Soziale Arbeit. In seiner Tätigkeit im Dissens Institut (u.a. im EU-Projekt „Caring Masculinities in Action“) konzentriert er sich auf die Praxis, Theorie und Fortbildung in der Jungenarbeit und beschäftigt sich insbesondere mit geschlechterreflektierter Pädagogik in gemischtgeschlechtlichen Gruppen, geschlechter-reflektierter Gewaltprävention sowie bewegungspädagogischen Methoden wie Tanzpädagogik und Körperarbeit.Lino Köhler
ist Erzieher, Sozialarbeiter und Fotograf und lebt in Berlin. Er ist in der geschlechterreflektierenden Jungen*arbeit beim freien Träger Dissens - Pädagogik und Kunst im Kontext gGmbH tätig und leitet dort die Soziale Gruppenarbeit. Darüber hinaus arbeitet er zu Bildern von Männlichkeit offline und online und gibt Fortbildungen beim Träger Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.