Jungenarbeit ist ein grundlegender Bestandteil geschlechtsreflexiver Pädagogik, seit langem auch rechtlich verankert (Kinder- und Jugendförderungsgesetz 2004). Von einer Etablierung jungenspezifischer Angebote ist die Praxis allerdings häufig noch weit entfernt. Dabei gibt es seit vielen Jahren Qualifizierungsangebote, die Fachkräfte aus sozialen und pädagogischen Tätigkeitsfeldern mit den Prinzipien, Zielen, Inhalten und Methoden der Jungenarbeit vertraut machen und sie dazu befähigen, eigenständige Projekte und Angebote zu konzipieren und durchzuführen.

Im März hat die Qualifizierung "geschlechtersensible Jungenarbeit" mit der Zertifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Projekt "Trommelwirbel" abgeschlossen. Die Beteiligung von Tandems, d.h. jeweils einer weiblichen und männlichen Fachkraft aus den Standorten war uns wichtig. Die Erfahrungen aus dem ersten Projektjahr "Trommelwirbel" machen deutlich, dass ein spezifisches Angebot für Jungen von den Jungen nachgefragt und angenommen wird. Und dass sich intensive und zeitlich begrenzte Auftaktimpulse auch über einen längeren Zeitraum nachhaltig etablieren lassen.

Wir freuen uns, dass wir mit Eric Jens Renneberg einen ausgewiesen Praktiker gewinnen konnten, der aus dem Blickfeld Schule, d.h. als Lehrer, seine langjährigen Erfahrungen mit der Umsetzung von Jungenarbeit vorstellen wird. Diese Arbeit schließt eine intensive Elternarbeit, Väterarbeit und Vater-Sohn-Arbeit ebenso ein, wie erlebnispädagogische Elemente.