Fachforum

Inklusive Angebote in der offenen Kinder- und Jugendarbeit – Räume öffnen und Vielfalt gestalten

Jungen* mit Behinderungen sind in vielen Angeboten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) nach wie vor unterrepräsentiert. Ihre Perspektiven, Bedarfe und Erfahrungen werden häufig nicht ausreichend mitgedacht. Das Fachforum bietet Raum für Austausch, Reflexion und die gemeinsame Entwicklung von Ideen für eine diskriminierungssensible und inklusive Praxis – mit einem besonderen Fokus auf Jungen* mit Behinderungen.

Programm

10:00 – 12:30 Uhr
Fachlicher Input & Diskussion:
Angebote inklusiv gestalten – Zugänge schaffen, Vielfalt stärken

Eli Doudis und Ronja Runge von „vielfach inklusiv“ zeigen zu Beginn Möglichkeiten auf, Angebote barrierearm und offen zu gestalten. Dabei geht es nicht um größere Umbauten, sondern um „das kleine Einmaleins“ der Barrierefreiheit, wie z.B. leichte Sprache, der Einsatz von Piktogrammen oder die Gestaltung reizarmer Räume bis hin zu gelebter Vielfalt.
12:30 - 13:15 Uhr
Pause mit Mittagessen & Austausch
13:15 – 15:30 Uhr
Praxisbeispiel & vertiefende Diskussion:

Die inklusive Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung “Offene Tür Ohmstraße“ aus Köln wird von Bianca Rilinger vorgestellt. Sie wird von den Erfahrungen und Stolpersteinen aus Ihrer Arbeit berichten und den inklusiven Ansatz des Jugendzentrums vorstellen.

Abschließend findet eine gemeinsame Diskussion statt mit dem Ziel, die Bedarfe von Jungen* mit Behinderungen in den Blick zu nehmen und daraus Impulse für zukünftige Angebotsentwicklung abzuleiten.

Fachlicher Hintergrund

Jungen* mit Behinderungen bewegen sich im Spannungsfeld verschiedener gesellschaftlicher Zuschreibungen: Erwartungen an „Jungen“ oder „Männlichkeit“ treffen auf oft ableistische Vorstellungen von Selbstständigkeit, Leistungsfähigkeit und „Normalität“. Dies kann Zugänge zu Bildungs- und Freizeitangeboten erschweren und das Erleben von Selbstwirksamkeit, Zugehörigkeit und Anerkennung beeinträchtigen.

Die Jugendfreizeiteinrichtungen haben das Potenzial, diskriminierungssensible Räume zu schaffen – vorausgesetzt, Inklusion wird nicht als Zusatz, sondern als grundlegendes Prinzip verstanden. Das bedeutet:

  • Männlichkeiten* vielfältig denken – abseits stereotyper Erwartungen.
  • Barrieren aktiv abbauen – räumlich, sprachlich, kulturell und strukturell.
  • Vielfalt sichtbar machen und anerkennen – Verschiedenheit als Teil gesellschaftlicher Normalität verstehen, nicht als Abweichung.
  • Jugendliche beteiligen – auch und besonders jene, deren Stimmen bislang wenig gehört werden.


Referent*innen:

  • Ronja Runge (sie/ihr) und Eli Doudis (keine Pronomen) bringen Erfahrungen aus der Interessenvertretung und Selbsthilfe von Frauen und Mädchen mit Behinderung mit. Als vielfach inklusiv bieten sie barrierearme Bildungsangebote an und bringen ihr Verständnis von Diskriminierung und Barrierefreiheit u.a. Fachkräften und Organisationen näher. Ronja Runge ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Sozialarbeiterin und Sexualwissenschaftlerin/Sexualberaterin (i.A.). Eli Doudis ist Erziehungswissenschaftler*in, Übersetzer*in für Leichte Sprache und systemische Moderator*in.

  • Bianca Rilinger ist BA Heil- und Inklusionspädagogin und leitet seit 2013 die Inklusive OT Ohmstraße in Köln. Ihr pädagogischer Schwerpunkt liegt im Bereich der inklusiven, gendersensiblen und medienpädagogischen Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

 

Hinweis: *Das (Gender-)Sternchen wird von uns verwendet, um ein Wort geschlechtlich zu öffnen und um zu verdeutlichen, dass Personen jeden Geschlechts, biologisch wie sozial, angesprochen sind. Hinsichtlich Jungen* und Männern* möchten wir die geschlechtliche Vielfalt von Männlichkeiten* benennen und betonen, dass wir eine Haltung der geschlechtlichen Selbstbestimmung vertreten.

Leider sind bereits alle Plätze vergeben.

Zielgruppe

Das Fachforum richtet sich an Fachkräfte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Inklusionsarbeit, Schulsozialarbeit, Behindertenhilfe sowie alle Interessierten, die eine inklusive, geschlechtersensible Praxis stärken wollen.

Das Ziel der LAG Jungenarbeit NRW ist es, unsere Veranstaltung barrierearm zu gestalten und allen die Teilnahme zu ermöglichen. Daher bitten wir bei einer Hörschwäche, einer Sehschwäche oder anderem Assistenzbedarf um Kontaktaufnahme mit der Fachstelle, damit wir uns um passende Lösungen bemühen können: (+49 (0)231 53 42 174) oder info@lagjungenarbeit.de.

Termin

23. September 2025
10:00 bis 15:30 Uhr

Ort

Haus der Vielfalt
Zur Vielfalt 21
44147 Dortmund

Teilnahmebeitrag

20,00 Euro
inkl. Getränke und Mittagsimbiss

Referent*innen

Bild 1 und 2: © Anna Spindelndreier