großartiges fühlen

methodentasche grundrauschen

Für jeden jungen Menschen gehört es zu den zentralen Entwicklungsaufgaben ein gesundes Verhältnis zu gesellschaftlichen Rauschmitteln, legal wie illegal, zu finden. Entsprechend sind Drogen auch bei geflüchteten jungen Männern* ein Thema. Es wird gekifft, Alkohol getrunken, Betäubungs- oder Aufputschmittel genommen. Teilweise wird mit Drogen gehandelt und sich ein Taschengeld dazu verdient. In ihrem Wunsch nach Rausch, in ihren "Gehversuchen" mit bewusstseinsverändernden Stoffen und in ihrer Suchtgefährdung ist eine Gruppe geflüchteter junger Männer* genauso heterogen wie es die Zielgruppen der regulären Suchthilfen sind.

Gleichzeitg muss Ernst genommen werden, dass Migration unter Fluchtaspekten Einfluss auf Entwicklungsbiographien hat. Erfahrungen in Herkunftsländern, Kontakt mit Drogen auf den Fluchtwegen oder in den Aufnahmeeinrichtungen sowie soziale Kontakte in Deutschland beeinflussen die Bezugnahme zu Rauschmitteln in unterschiedlichster Weise. Die Lebenssituation eines Menschen ist die Grundlage dafür, wie und was konsumiert wird. Entsprechend nutzen geflüchtete, genau wie in Deutschland aufgewachsene Menschen Drogen, um sich großartig zu fühlen, überwältigt oder betäubt zu werden, um zu verarbeiten, um Spaß zu haben, zur Entlastung und aus vielen weiteren Gründen. Grundlage der Jungenarbeit ist, dass die Entwicklung einer geschlechtlichen Identität jedes Erwachsenwerden begleitet. Demnach liegen auch Zusammenhänge von Konsum und geschlechterlicher Sozialisation und Identität nahe. Es ergibt Sinn auch die Präventionsarbeit unter geschlechterspezifischen Aspekten zu betrachten und Konzepte wie Methoden jungen*spezifisch zu reflektieren.

Mit dieser Fortbildung soll der Querschnittszusammenhang Sucht-Flucht-Geschlecht fachlich diskutiert und in eine konkrete Präventionspraxis übertragen werden. Angelehnt an die aus dem Projekt "Irgendwie Hier!" entwickelte Präventionstasche grundrauschen | Flucht - Sucht - Jungenarbeit werden Methoden und Material vorgestellt, welche für die Sucht-Präventionsarbeit mit geflüchteten Jungen* entwickelt wurden, sich aber genauso für die Arbeit mit "gemischten" Gruppen eignen.

Zeitstruktur:

Block I: 10.00 - 12.30 Uhr
Pause
Block II: 13.30 - 16.00 Uhr

Im Video-Seminar werden die Referent*innen per Webcam zugeschaltet. Über eine Chat- und Videofunktion können Sie Fragen stellen. Zudem ist geplant, dass sie mit anderen Teilnehmenden interagieren und in Kleingruppen zusammenarbeiten. Für das Video-Seminar benötigen Sie ein digitales Endgerät mit stabiler Internetverbindung, idealerweise einen PC/Laptop, ausgestattet mit einem Mikrofon und einer Webcam.

Die Plätze im Video-Seminar sind begrenzt. Bitte melden Sie sich daher verbindlich an. Den Link zum Video-Seminar-Raum erhalten Sie vorab per Mail. Das Video-Seminar beginnt an beiden Tagen um 10.00 Uhr. Der Seminarraum ist ab 9.30 Uhr für einen Technikcheck geöffnet.

Zielgruppe

Die Fortbildung ist für Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter ausgeschrieben.

Termin

31. Mai und 1. Juni 2021

jeweils 10:00 bis 16:00 Uhr

Ort

online

Teilnahmebeitrag

50 Euro

Über den Teilnahmebeitrag erhalten Sie vorab eine Rechnung.

Referent*innen

LAG Jungenarbeit NRW / FEEDBACK Dortmund