Geschlechtersensible Medienpädagogik mit Jungen*

Geschlechtersensible Medienpädagogik mit Jungen*

Medien sind fester Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Das macht die pädagogische Auseinandersetzung mit ihnen unumgänglich und sie gewinnt immer mehr an Relevanz.

In einer zweigeschlechtlich geprägten Gesellschaft wird damit auch eine geschlechtersensible Medienpädagogik wichtig. Sie hilft dabei, die spezifische mediale Lebenswelt von Jungen*, Mädchen* und nichtbinären Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen und eine Haltung einzuehmen, die darauf abzielt Genderstereotype zu reflektieren und diese ggf. abzubauen.

Ablauf:  

09:30 Uhr: Ankommen & Heißgetränk trinken 

10:00 Uhr: Beginn  

10:30 Uhr: Im Dschungel der Jungen*medien – Ein Einblick in die Medienwelt der Jugendlichen 

Stefan Hintersdorf 

Die Medien sind ein ständiger Begleiter für Jugendliche und nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken. In diesen digitalen Räumen spielen sich vieles ab welches die Jungs* antreibt, wo sie sich selbst finden oder aber auch auf Themen wie toxische Maskulinität treffen. Dieses kann durch Rollenvorbilder entstehen aber auch wie man Medial als Junge* dargestellt wird. So sind die Jugendlichen in einer dauerhaften Reflexion mit ihrem Selbst und suchen ihren Platz in der Gesellschaft. 

Wir schauen uns zusammen die Lebenswelten der Jugendlichen an. Weshalb diese so wichtig sind, was dort passiert und welche Gefahren es dort geben kann. Folgende Fragen stellen sich dann auf: Was treibt die Jugendlichen in der Medienwelt an? Wo verbringen sie gern ihre Zeit online und auf Smartphones? Mit was für Themen werden sie in den sozialen Medien konfrontiert? 

Es wird einen Überblick über diese Themen geben und im Anschluss genügend Raum für Diskussion und Fragen, damit ein Austausch entsteht. 

12:30 Uhr Mittagsimbiss 

13:30 World Café  

Wir machen eine Bestandsaufnahme zur Praxis. Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie in ihrem pädagogischen Alltag in Bezug auf Medien und Jungs*?  

14:30 Workshops 

Sie wählen einen der folgenden Workshops:  

Workshop 1: 

Ines Bartelheimer 

Wir sind alle soziale Wesen. Miteinander zu kommunizieren, liegt uns im Blut, egal ob jung oder alt. Das ist nur ein Grund, weshalb Social Media Plattformen so erfolgreich sind und sich kaum jemand konsequent von allen Plattformen fernhalten kann. 

Aber neben dem gewollten Austausch mit wirklichen Freunden, finden auf den Plattformen auch häufig Anfeindungen, Unwahrheiten und Ansprache durch Fremde mit pädokriminellen Absichten ihren Weg zu Kindern und Jugendlichen. 

Gibt es geschlechterspezifische Interessen bzw. Risiken bei der Nutzung von Social Media? Wir beleuchten einige Plattformen und schauen uns mögliche Unterschiede auch im Hinblick auf die praktische Umsetzung von Workshops zum Thema an. 

Workshop 2: Pädagogische Pen and Paper mit Jungen 

Joël Beyer 

Pen & Paper ist eine Faszination in der Popkultur. Zahlreiche Medien befassen sich mit dem Hobby, ob in Form von Livestreams oder Serien. Die Aktivität bietet aufgrund der asymmetrischen und auf Improvisation ausgelegten Spielstruktur zahlreiche Herausforderungen für die Teilnehmenden. So gilt es unter anderem, moralische Dilemma zu meistern, empathisch mit den im Abenteuer vorkommenden erfundenen Charakteren zu interagieren, das eigene Improvisationstalent anzustrengen und im Team zusammenzuarbeiten. Jungen interessieren sich vor allem für die Interaktionen mit der fiktiven Spielwelt und können durch viele Parallelen zu Videospielen motiviert werden. 

16:00 Abschlussrunde 

16:15 Ende 

Leider sind bereits alle Plätze vergeben.

Zielgruppe

Dieses Fachforum wendet sich an pädagogische Fachkräfte und Personen aller Geschlechter, die mit männlichen* Kindern und Jugendlichen im digitalen Kontext arbeiten möchten.

Termin

23.10.2023 – 10-16.15 Uhr

Ort

Haus der Vielfalt

Zur Vielfalt 21 (ehem. Beuthstr. 21)

44147 Dortmund

Teilnahmebeitrag

20 Euro

Referent*innen

Stefan Hintersdorf

hat seinen Bachelorabschluss in dem Studienfach Intermedia 2017 erreicht. Seitdem arbeitet Stefan als Medienpädagoge in der Fachstelle für Jugendmedienkultur in diversen Projekten. Angefangen mit kleineren Projekten 2017 bei den Jugendwerkstätten, wo versucht wurde Medienkompetenzförderung in kleinen Workshops voranzutreiben. Später dann mit der ESJL (eSport Jugendliga) wurde eine Liga für Jugendliche ins Leben gerufen, welche den Breitensport des Gamings für alle Einrichtungen und Jugendhilfe Träger bieten sollte. Seit 2023 ist Stefan Hintersdorf nun im Projekt Fierce! potentiale queerer Jugendmedienarbeit und forscht dort zunächst, wie es um die queeren Einrichtungen und ihrer Medienkompetenz gestellt ist. 

Ines Bartelheimer

ist freiberufliche Referentin für das Projekt Medienscouts NRW, Medienpädagogin, Digital Coach und Inhaberin von paidimo.  

Joël Beyer

studierte Sozialwissenschaften im Bachelor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er ist seit 2021 fest bei der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW angestellt. Dort leitete er zuerst zahlreiche Workshops im Rahmen der Initiative “Stärker mit Games” und leitete ein Projekt zur hybriden Jugendarbeit. Seit 2023 arbeitet er im Pen and Paper Projekt “Sci & Space” des Wissenschaftsjahres 2023 - unser Universum und im Projekt Pen and Paper “Kinderrechte”.