Praxisprojekte

Wir entwickeln Praxis. Gemeinsam!

Teil unseres Projektes "Irgendwie Hier! Flucht – Migration – Männlichkeiten" ist es, beispielhafte Praxis der geschlechterreflektierten Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft zu entwickeln. Wir initiieren, fördern und begleiten Projekte in NRW, gemeinsam mit Trägern im SGB 8, §11-14 und darüber hinaus.

In diesen Kooperationen gilt es relevante Themen der Jungenarbeit in den Kontexten Fluchterfahrung und Migrationsmarkierung zu identifizieren, in pädagogische Konzepte zu übersetzen und deren Umsetzung zu unterstützen. Gleichzeitig werden die Projekte dokumentarisch begleitet, um die Erkenntnisse und Konzepte aufzunehmen, zu abstrahieren und exemplarisch für pädagogische Fachkräfte und Träger zur Verfügung zu stellen.


Im Folgenden finden Sie die bisher durchgeführten Praxisprojekte der Jahre 2016 bis 2021.

Viel Spaß beim Stöbern!

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Praxisprojekte 2022

abgeschlossene Praxisprojekte

"Gender it"

Praxisprojekt 2022: Kooperation mit der JWK gGmbH – Jugendwerk Köln

Die JWK gGmbH – Jugendwerk Köln ist ein Jugendhilfeträger und führt seit über 40 Jahren Angebote der Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe in Köln durch. Sie betreibt dafür eine Kfz-Werkstatt, eine Fahrzeuglackiererei sowie den Foodtruck „Snackwerk“ als Meister*betriebe, in denen die Teilnehmenden mitarbeiten. Neben den Angeboten in den Werkstätten finden weitere Projekte aufsuchend in Zusammenarbeit mit Schule statt.

Mit dem Projekt „Gender it“ in Kooperation mit der LAG Jungenarbeit möchten wir den bewussten und sensiblen Umgang mit Diversität in unserer Arbeit weiter ausbauen. Dabei setzen wir uns explizit mit der aktuellen Situation von Jungen* in der Migrationsgesellschaft auseinander. Ziel ist es, unser Leitbild von „Vielfalt als Chance“ noch stärker in all unseren Angeboten lebendig zu halten und weiter auszubauen. Dies vertiefen wir sowohl im Team der Fachkräfte untereinander als auch im Rahmen der Praxis mit den Jungen*, in denen wir gemeinsam lebensnahe Themen mit dem Blick auf Geschlechtervielfalt beleuchten.

Wie in unserer alltäglichen Arbeit mit den Jugendlichen ist die Begleitung unserer Teilnehmenden bei der Entwicklungsaufgabe der Berufswahl natürlich auch Teil des Projektes. Hierbei liegt das Ziel besonders darin zu unterstützen, die eigenen Interessen und Fähigkeiten genauer kennenzulernen und in Hinsicht auf gesellschaftliche Rollenbildern und geschlechtsspezifische Zuschreibungen zu betrachten. Ein inhaltlicher Fokus liegt auf der Frage nach dem ‚Gender von Gefühlen‘. Wir sprechen über Mut, Hoffnung, Angst, Ungeduld, Scham, Unsicherheit und fragen uns, was diese Empfindungen mit unserem Geschlecht zutun haben. Erlebnispädagogische Aktionen wie der Hochseilgarten, das Bogenschießen oder der Umgang mit Bienen in der Imkerei bieten den jungen Männern* einen Zugang zur Reflektion. In Graffiti-Workshops wird der Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex  „Geschlecht, Emotion und Berufswahl“ ein besonderer Ausdruck verliehen. Und auch die Lebensfragen der Jugendlichen zu Liebe, Beziehungen und Sexualität finden Platz im Rahmen des Projektangebotes.

 

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Biene im Glas

"SoYou-Planer"

Praxisprojekt 2022: Kooperation mit Signal of Youth in Witten

Das Projekt Signal of Youth ist Teil des gemeinnützigen Verein Signal of Solidarity e.V., der sich für eine vielfältige und tolerante Gesellschaft einsetzt, in der jede*r teilhaben kann. Eine solidarische Gesellschaft beginnt für uns mit einem sicheren und menschenwürdigen Ankommen in Europa. Dieses Ankommen muss auch in Deutschland gestaltet und gelebt werde.

Beim Projekt „SoYou-Planer“ in Kooperation mit der Lag Jungenarbeit bekommen alle Teilnehmer*innen die Möglichkeit, einen eigenen Planer zu entwerfen. Kein Kalender, in dem nur Hausaufgaben aufgeschrieben werden müssen – es geht darum, eigene Ideen umzusetzen und den Planer so zu gestalten, wie es individuell am besten passt. Eine Seite zum Kritzeln, ein bisschen Platz für eigene Gedanken, eine Liste mit Dingen, die die Jugendlichen ganz besonders gern an ihren Freund*innen mögen. An Grafiktabletts können eigene Grafiken erstellt werden und wir unterstützen dabei Einblicke in Gestaltungsprogramme zu bekommen und sich digital auszuprobieren.

Auch der Unlust wird im Projekt Raum gegeben. ‚Was kann auf morgen verschoben werden? Worauf habe ich heute so gar keinen Bock? Was hat mir heute gut gefallen und was fand ich so richtig kacke? Wenn ich morgen aufwachen würde und es gäb‘ keine Schule mehr, was würde ich dann machen?‘ Viele der Jugendlichen im Projekt leiden unter Schulstress und Leistungsdruck. Für sie ist es sehr hilfreich sich einmal zu überlegen, wie am besten mal gar nichts machen kann.

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Biene im Glas

„Rollen?! Und wenn ja, wie viele?“

Praxisprojekt 2022: Kooperation mit Werkhof Projekt gGmbH, Dortmund

Als Bildungsträger unterstützt das Werkhof Projekt gGmbH aus Dortmund Jugendliche und junge Erwachsene sowohl in beruflicher Hinsicht, als auch bei der persönlichen Entwicklung. Gemeinsam werden neue Perspektiven erarbeitet, z.B. durch das Nachholen eines Schulabschlusses.

Mit dem Projekt „Rollen?! Und wenn ja, wie viele?“ in Kooperation mit der LAG Jungenarbeit soll den männlichen Jugendlichen Zeit gegeben werden, die Männlichkeiten, die sie aktuell umgeben zu reflektieren und herauszufinden, welcher sie sich annehmen möchten.

Viele der jungen Männer bringen biographische Erfahrungen mit, die entweder eine eigene Fluchtgeschichte beinhalten und/oder von der Erfahrung geprägt sind als migrantisch gelesen/diskriminiert zu werden. Vor diesem Hintergrund werden identitätsstiftende Workshops angeboten: Der Rapper Stevo baut über die Hip Hop-Kultur eine Brücke zum eigenen Innersten. Es gilt Beats zu bauen im Tempo des eigenen Lebens, zu texten, was bewegt – etwas zu entwickeln, was ganz deins ist.

Beim Seil-Parcours dagegen sind Teamfähigkeit und Support gefragt, denn dieser Workshop findet in einigen Metern Höhe im Freiraum Kletterwald Schwerte statt.

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Biene im Glas

„Siki ka fo“

Praxisprojekt 2021: Kooperation mit Jama Nyeta e.V., Köln

Fußballschuhe und Triktos fliegen in die Ecke, alle quatschen durcheinander, zwischendurch ertönt lautes Zischen beim Öffnen der Wasserflaschen. Die Stimmung nach dem Training ist ausgelassen, wenn die rund 20 Jungs* im Praxisprojekt „Siki ka fo“ von Jama Nyeta e.V. den Tag ausklingen lassen. „Das ist genau der Moment, in dem die Themen besprochen werden können, die für die Jungs* im Alltag schwierig sind – ohne Angst und unter vertrauten Menschen“, sagt Momo Sissoko, Geschäftsführer des Vereins.  

Diese Themen hängen zum Beispiel mit familiären Problemen in den Heimatländern, mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder mit dem Wunsch nach einer Beziehung zusammen. „Auf den Jungs* lastet ein großer Druck, wenn sie in Deutschland ankommen und sie versuchen sich hier ein Leben und eine Perspektive aufzubauen. Das Gefühl von großem Stress haben sie fast alle gemeinsam“, erzählt Momo. Vieles davon habe mit ihrer Geschlechtsidentität zu tun, mit der Rolle, die sie in ihren Heimatländern haben, mit den Erwartungen und Zuschreibungen, denen sie nun in Deutschland begegnen, erklärt er weiter. 

Die jungen Männer*, mit denen der Jama Nyeta e.V. arbeitet, stammen aus Mali, Guinea, Sudan, Senegal oder Burkina Faso, sie sind geduldet oder haben eine Aufenthaltsgestattung und fast alle haben zum Ziel, ihre Familien in den Heimatländern finanziell zu unterstützen. Die Lockerroom-Atmsophäre nach dem Fußballtraining ist daher nicht zufällig entstanden, sondern stellt im Projekt „Siki ka fo“ eine zentrale Situation dar, die – pädagogisch begleitet – zu einer zusätzlichen Beratung wird.  

„Wir besprechen zum Beispiel mit den Jungs*, dass sie sich zunächst mal auf sich selbst konzentrieren müssen, dass sie niemandem helfen können, wenn es ihnen selbst schlecht geht“, sagt Momo. „Aber vor allem kommen sie durch unsere Impulse miteinander ins Gespräch über die Themen, die sie bewegen.“ Momo Sissoko, Souhail Dianati und Markus Geis verfolgen in diesem Praxis-Projekt einen empowermentorientierten Ansatz, mit dem sich die Jungs* gegenseitig stärken, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit entwickeln und so im Alltag sicherer handeln können. Besonders die Entwicklung von Copingmechanismen und Bewältigungsstrategien stehen dabei fachlich im Vordergrund.  

Dass die hier zu bearbeitenden Themen häufig mit Geschlechtsidentitäten und Männlichkeiten* zu tun haben, ist dem Team durch ihre Arbeit zwar klar, doch der bewusste Fokus  auf geschlechtssensible Pädagogik innerhalb des Praxisprojekts bietet neue Ansätze in der Arbeit mit den Jungs*.  

Das Team ist sich einig: „Das Projekt bedeutet für uns, unseren Erfahrungsschatz und unsere Ressourcen in der geschlechtersensiblen Arbeit zu erweitern und als Querschnittsaufgabe in unsere tägliche Beratungs- und Begleitungsarbeit einfließen zu lassen. Die inhaltlich-fachliche Begleitung durch die LAG Jungenarbeit NRW stellt einen wichtigen Pfeiler zur weiteren Professionalisierung unserer eigenen Arbeit dar. Vor allem die Möglichkeit sich mit anderen Fachkräften auszutauschen und voneinander zu lernen, neue Methoden und Ansätze kennenzulernen bringt uns weiter und hilft uns, die Jungs*, die wir seit Jahren unterstützen, auch in der Entwicklung ihrer Geschlechtsidentitäten zu begleiten.“ 

 

 

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"Jung*Stars"

Praxisprojekt 2021: Kooperation mit TalentFusion/VKJ e. V. (Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e. V.), Essen

Identität finden, Räume erobern und das soziale Leben im eigenen Wohnumfeld mitgestalten – im Praxisprojekt "Jung*Stars", das zusammen mit dem VKJ (Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e. V.) durchgeführt wird, geht Zoe Kocans vom Projekt "TalentFusion" mit den teilnehmenden Jungs* auf Entdeckungsreise nach den eigenen Talenten. Am Ende entsteht ein Film von und mit den "Jung*Stars". Besonders ist bei diesem Praxisprojekt der Ort: Die "Jung*Stars" sind Teil der Quartiersarbeit in der Essener Wohnungsbau-Siedlung Mitzmannweg.

"Wie werde ich von außen gesehen? Wie sehe ich mich selbst? Wie möchte ich mich zeigen? Was wird von mir erwartet? Wofür interessiere ich mich selbst? Das sind die Fragen, denen wir mit den Jungs* im Projekt auf den Grund gehen", erklärt Zoe Kocans, die bei ihrer pädagogischen Arbeit im Quartier schon länger den Bedarf nach speziellen Angeboten für Jungs* gesehen hat. Nachdem im Projekt "TalentFusion" eher die Mädchen* der Siedlung angesprochen waren, sind bei den "Jung*Stars" darum ausschließlich Jungs* zwischen 8 und 14 Jahren dabei. Kontakt zu den Jungs* und ihren Familien hat Zoe pandemiebedingt zunächst mal per Bastel- und Kochtüten zu Beginn des Projekts hergestellt: geschlechterreflektierte Rätselaufgaben, bei denen die Jungs* ihre Projektansprechpartner*innen kennenlernen und sich selbst schon mal vorstellen konnten und persönliche Koch- und Backrezepte, um die Eltern zu überraschen, waren eine Möglichkeit auf Distanz in erste Interaktionen zu kommen.

Sichtbar in ihrem Quartier wurden die "Jung*Stars" dann unter gelockerten Hygieneregeln bei der Gartenarbeit in den Hochbeeten der Siedlung, beim Ernten von Kräutern und der Herstellung von Kräuterölen unter freiem Himmel. "Es war total schön zu sehen, dass die Jungs* sich so für Pflanzen und Aromen begeistern konnten und dadurch sogar noch Cousins und Freunde dazu gekommen sind", sagt Zoe über diese ersten wöchentlichen Gruppentreffen in Präsenz. Durch die Angebote in den Projektstunden sollen die Jungen* bei ihrem Identitätsfindungsprozess unterstützt werden, während spielerisch und in lockeren Gesprächen eine Auseinandersetzung mit äußeren Zuschreibungen und gesellschaftlichen Normalitätserwartungen insbesondere in Bezug auf Geschlechterrollen stattfinden können.

Jannica Wiesweg-Böttcher ist Kinderbeauftragte im Sozialmanagement der Wohnungsbaugesellschaft Allbau, die den Mitzmannweg betreut. Sie freut sich über die Zusammenarbeit mit dem VKJ: "Es ist klar erkennbar, dass diese Angebote einen guten Einfluss auf die Menschen vor Ort haben. Unser Ziel sind stabile Quartiere mit Menschen, die sich in ihren Wohnungen und ihrer Umgebung wohlfühlen und sich damit identifizieren." Im Fall des Mitzmannwegs geht es dabei um insgesamt 515 Erwachsene und 250 Kinder, von denen 70% eine Migrationsgeschichte haben.

"Mit ihrem Wohnumfeld setzen sich die Jungs* im weiteren Projektverlauf bei verschiedenen Film-Workshops auseinander", verrät Zoe Kocans, "Beim Umgang mit der Kamera, in Theaterübungen und beim Filmschnitt werden wir im Quartier unterwegs sein und sicherlich weitere – vielleicht bislang noch verborgene – Talente bei und mit den Jungs* entdecken." Der Plan: Ein Open-Air-Kino in der Siedlung, bei dem die Jung*Stars ihre Ergebnisse präsentieren können.

 

 

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"Here I stand"

Praxisprojekt 2021: Kooperation mit UMF Noah (Fachstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge)/Ev. Stiftung Overdyck, Bochum

Maximal vier Wochen sind die Jungs* in der Fachstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge UMF Noah in Bochum, bevor sie in einer Wohngruppe oder einer anderen Einrichtung untergebracht werden. An diesem Ort der Erstaufnahme läuft das Praxisprojekt "Here I stand", das sich u.a. mit dem wichtigsten Fortbewegungsmittel der Jungs* während ihrer Flucht beschäftigt: mit ihren Füßen.

Ein unzufriedener Gesichtsausdruck und eine Geste, die anzeigt, dass da noch was geändert werden muss: Ein junger Bewohner der UMF Noah ist gerade barfuß und mit geschlossenen Augen – geführt von Bildungsreferent Malte Jacobi der LAG Jungenarbeit – durch den Fühl-Parkour gelaufen. Seine Miene hellt sich auf, als Malte versteht: "Ach, du meinst, wir sollten mit etwas Weichem enden und das raue Holz zum Schluss gegen die Wolle austauschen. Gute Idee!"

Sprache ist hier eine Hürde, aber kein Hindernis: Die Jugendlichen in der UMF Noah kommen u.a. aus Syrien, Afghanistan, Guinea, Somalia, Marokko oder dem Irak, manche können etwas Englisch oder Französisch – aber vieles geht nur mit Händen und Füßen. Dass es um eben diese im Praxisprojekt geht, haben alle sofort verstanden.

"Wir bieten monatlich einen dreitägigen Workshop an, bei dem jeder Tag eine andere Überschrift hat – Kommen, Gehen, Stehen", erklärt UMF-Gruppenleiter Kevin Schmidt das Konzept. Gruppenbetreuerin Louisa Lehmann ergänzt: "Wenn man manchmal in die Zimmer der Jungs* kommt und die Füße aus den Betten ragen, sieht man ihnen an, was sie für einen Weg hinter sich haben. Dieses Projekt bringt dem Weg und symbolisch den Füßen wichtige Wertschätzung entgegen."

An Tag 1 geht es von einem rhythmischen Stampf-Warm-Up über den Fühl-Parkour hin zur Gestaltung eines Fußporträts mit Fingerfarben. Fotografin Katja Illner setzt zudem Füße und Jungs* fotografisch in Szene – wenn sie möchten. Alles an diesem Angebot ist freiwillig. "Für die Jungs ist es zunächst ganz neu, dass sie etwas machen dürfen, das nicht mit ihrem Aufenthaltsstatus verknüpft ist und keinen Auftrag für sie bereithält", sagt Louisa Lehmann.

Tag 2 wandert thematisch eine Etage höher und beschäftigt sich mit Kleidung und Stimmung. Auf dem Plan steht das Einkleiden einer Schaufensterpuppe im Zusammenhang mit den Fragen: Was ziehen wir an, wenn es uns gut geht? Welche Klamotte erinnert mich an früher? In welchem Stoff fühlst du dich sicher und welches Kleidungsstück liegt dir besonders am Herzen? "Auf ihrer Flucht mussten die Jungs jede Eitelkeit ablegen, nun dürfen sie dieses Gefühl neu lernen und sich dabei fragen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen und eben auch was sie in den Kleiderschrank legen möchten, wenn sie richtig angekommen sind", erklärt Malte Jacobi.

Richtig kreativ wird es noch mal an Workshop-Tag 3 – dann können die Jungs* ihre eigenen Schuhe gestalten. Sie bekommen weiße Stoff-Sneaker-Rohlinge und jede Menge Material, um sie zu colorieren, zu verzieren und so aus Konformität bunte Individualität zu machen. Erstaunlich ist die Lautstärke bei den Kreativangeboten in der UMF Noah, denn es ist nahezu still, während die Jungs* gestalten. "Klassisch würden wir in der Jungenarbeit davon sprechen, dass Jungs externalisieren, sich viel Raum nehmen, aber hier nehme ich das ganz anders wahr", sagt Malte.

Im weiteren Verlauf des Projekts soll es noch mehr Angebote unter der Überschrift "Here I stand" geben: Eventuell wird noch ein Body-Percussions-Workshop und ein theaterpädagogisches Angebot mit hineingenommen.

"Schön an diesem Projekt ist, dass die Jungs* damit eine sichtbare Spur bei uns hinterlassen können", sagt Louisa. Kevin pflichtet bei: "Als Erstaufnahme müssen wir die Jungs häufig organisieren und es fühlt sich an, als seien wir eine Verteilstelle, darum finde ich es persönlich toll, die Jugendlichen mal ganz anders und auch etwas besser kennenlernen zu können."

 

 

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"Live und ohne Grenzen!"

Praxisprojekt 2020: Kooperation mit Borderless TV (CAT Cologne), Köln

Haider ist Journalist, er kommt aus dem Irak. Yasser studiert und hat einen YouTube-Kanal. Amer hat Träume für die Zukunft. Bashir ist aus Syrien und sein Ausweis hat einen Riss. Vier unterschiedliche Menschen, die offen über sich und ihr Leben sprechen – in einem Online-Livestream. Mit ihnen und zahlreichen weiteren jungen Männern* hat Borderless TV in Köln (CAT Cologne) eine Projektreihe mit dem Titel „Live und ohne Grenzen!“ begonnen, die nun ein Praxisprojekt von "Irgendwie Hier! Flucht - Migration – Männlichkeiten“ ist.

„Wir hatten schnell Ideen für partizipative Möglichkeiten in der Corona-Krise“, erklärt Leiterin Alaa Nassif Makki. „Workshops haben wir online angeboten und die Kommunikation auch über soziale Medien vorangetrieben.“ Mit der Folge, dass die Zuschauer*innen nicht nur aus Köln und NRW, sondern aus ganz Deutschland und sogar über die Grenzen hinaus, kommen. Passend zur Idee, schließlich sind die Livestreams „grenzenlos on air“. Das Projekt setzt auf verschiedenen Ebenen an – zum Einen auf der technischen Seite. Zein Al Salem, seit vier Jahren in Deutschland, ist nicht nur einer der Studiogäste*, sondern bei Borderless TV auch Referent in Online-Schulungen, in denen er den Rezipient*innen Tipps bei der Umsetzung von Social-Media-Ideen gibt. Zum Anderen auf der menschlichen, sozialen Seite. „Die Themenauswahl unserer Studiogäste ist breit gefächert, weil wir niemanden begrenzen.“ Ob es um Ausbildung, Sport, Männlichkeit oder Flucht geht – der Gast* ist völlig frei und darf sich in der Atmosphäre in dem kleinen, aber professionellen Studio, sicher und unbefangen fühlen. Bashir beispielsweise spricht über seinen syrischen Ausweis, der irgendwann zwischen dem Moment, als er Damaskus verlassen musste, und der Ankunft in Köln einen Riss bekam. „Wie meine Identität“, sagt er. „Was hat mich zu dem gemacht, der ich bin? Was bringt mir meine Entscheidung, her (nach Deutschland) zu kommen?“

Die Livestreams sind Sendungen, die berühren. Sendungen, die gut recherchiert sind, unterhalten und fachlich moderiert werden. „Live und ohne Grenzen!“ gibt individuelle Einblicke in die Erfahrungen und Lebenswirklichkeiten junger Geflüchteter* und schafft einen transkulturellen wie mehrsprachigen Erlebnis- und Begegnungsraum. Teilhabe und Wissensvermittlung ohne Hürden bilden so die Stützen des Konzepts.

 

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"ehrenMann"

Praxisprojekt 2020: Kooperation mit dem Internationalen Bund West gGmbH, der Beratungsstelle Sprung(s)chance und dem Kinder- und Jugendzentrum Dreizack, Dormagen

Wirkt Brad Pitt mit nacktem Oberkörper männlich? Ist es okay, seiner Partnerin mit Schlägen zu drohen? Werde ich mit 30 einen Bugatti fahren? Werde ich heiraten? Was denke und was fühle ich? Und was beeinflusst mein Sein? Im „ehrenMann“-Projekt des Internationalen Bund West gGmbH suchen Elmar Prinz von der Beratungsstelle Sprung(s)chance und Tobias Dirscherl vom Kinder- und Jugendzentrum Dreizack in Dormagen zusammen mit Jungen* einer neunten Klasse nach Antworten auf diese Fragen.

„Wir beginnen mit Einschätzungen – lassen die Jungen* bei unseren Treffen zunächst aus dem Bauch heraus einordnen, was sie empfinden, und sprechen dann darüber“, so Elmar Prinz. Das Konzept „ehrenMann“ gehört in die Reihe der Praxisprojekte von "Irgendwie Hier! Flucht - Migration - Männlichkeiten“, es findet in dafür bereitgestellten Unterrichtseinheiten von je 68 Minuten in der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule statt. „Wegen der Schulschließung stand unsere Planung eingangs auf wackligen Füßen, aber jetzt sind wir bereits mittendrin und erleben sehr spannende Entwicklungen.“ Bei einem ersten Ausflug ins Rautenstrauch-Joest-Museum und intensiven Schul-Einheiten mit viel praktischem Einsatz wird bereits deutlich: „Die Jungen* werden offener, erzählen mehr über sich und ihre Familien, ihre Traditionen“, so Tobias Dirscherl. „Da können wir in Gesprächen ansetzen.“ So können gemeinsam eigene Handlungsstrategien entworfen und Hilfe auf dem Weg zur emotionalem, sozialen und sexuellen Reife angeboten werden. Zwei weitere Exkursionen stehen zusätzlich zu den weiteren Treffen in der Schule noch aus, die eine wird die „ehrenMann“-Gruppe in einen Kletterwald führen, die andere in einen Escape Room. „Die Gruppe wächst derzeit in eine Vertrautheit hinein“, erklärt Elmar Prinz. „Ausflüge schaffen eine besondere Intimität und das Wissen: ‚Hier kann ich alles sagen, das ist in Ordnung.‘ Wir wollen, dass die Jungen* die Chance haben, sich Gedanken zu machen. In aller Ruhe.“

Ziel des Projektes ist es, den Jungen* Orientierung in der Vielfalt von Milieus, Lebensstilen, Kulturen und Wahlmöglichkeiten zu geben, mit denen sie täglich konfrontiert werden. „Rollenbilder, Stärken, Ängste, Zusammenleben in einer Gemeinschaft, Akzeptanz der sexuellen Orientierung anderer Menschen – all das findet seinen Weg in unsere Projekttreffen.“

 

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"L’HomMan"

Praxisprojekt 2020: Kooperation mit dem Verein kamerunischer Ingenieure und Informatiker, Ruhrbezirk e.V. (VKII)

„Rassismus muss immer mitgedacht werden, immer“, sagt Megha Kono-Patel vom Verein Kamerunischer Ingenieur*innen und Informatiker*innen (VKII) Ruhrbezirk e.V., in dem ein Praxisprojekt im Rahmen von "Irgendwie Hier! Flucht - Migration - Männlichkeiten“ stattfindet. Daher, so die Leiterin des Projekts „L’HomMan“, sei es das Ziel, Rassismus deutlich zu benennen und darüber hinaus auch Männlichkeit und Repräsentanz zu thematisieren.

 

„Wenn wir ein Treffen im Park anberaumen, erleben wir immer wieder, wie sehr ‚racial profiling‘ in unserem Alltag präsent ist. Offene Anfeindungen und polizeiliche Kontrollen sind an der Tagesordnung.“ Deswegen sei es wichtig, sichere Orte zu schaffen, an denen ein Umgang mit dem Verhalten der Gesellschaft und ein Stärken einer eigenen Selbstsicherheit erarbeitet werden kann. Ob das in der Öffentlichkeit ist oder in einem virtuellen Raum aufgrund von Pandemie-Maßnahmen, ist dabei irrelevant. Immer gilt: „Der Redebedarf ist groß, und die Notwendigkeit, die eigene Betroffenheit und Männlichkeitskonzepte zu reflektieren, ebenso.“

Zielgruppe des Projekts sind junge Männer* of Color. „Zu dem Projekt gehören Praxiseinheiten wie zum Beispiel eine Filmwerkstatt, Fußballtraining und eine Siebdruckwerkstatt.“ Die hat bereits stattgefunden – draußen unter freiem Himmel, und mit großem Erfolg. „Eva Busch, eine weiße Künstler*in aus dem Kollektiv atelier automatique in Bochum hat Siebe mit dem Logo des Projekts ‚L’HomMan‘ und dem Logo des VKII Ruhrbezirk vorbereitet.“ Die teilnehmenden Männer* konnten bei Picknick-Atmosphäre und Musik T-Shirts bedrucken. Megha Kono-Patel: „Sehr gut kam das Logo an, das Patu Patu, eine Illustrator*in aus Berlin, entworfen hatte, da sich die Charaktere an Fotos der Männergruppe orientieren.“

Verschiedene Aspekte fließen bei Einheiten wie dieser in die Projektarbeit mit ein. Auf allen Ebenen wird Empowerment gefördert. „Zum Beispiel, indem wir die Frage nach der Heterogenität zu beantworten suchen, und niemanden auf seinen Körper oder Stereotypen reduzieren. Unter anderem steht in einem Workshop das Thema ‚Gefühle und die Diskrepanz der Rollenbilder von schwarzen und weißen Männern‘ im Vordergrund. Wir wissen, dass Männer* of Color mehr Sicherheiten benötigen und wollen die erkennen und erarbeiten.“

 

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Wie muss Mann sein?

2019: Kooperation mit der Beratungsstelle für Schwangerschaft und Sexualität der AWO Kreisverband Wesel

Der Weg zum Erwachsenwerden ist häufig schwierig, denn Jungen* wie Mädchen* müssen ihren individuellen Weg finden zum Mann*–Sein und Frau*–Sein.
Für geflüchtete junge Männer* ist diese Situation oft noch kritischer, denn sie haben neben ihrer Heimat und ihren Familien auch einen Teil ihrer kulturellen Identität zurückgelassen. In Deutschland läuft vieles anders. Aber wie? Wer kann helfen? Und was tun, wenn diese neue Kultur der alten widerspricht?
Die AWO Beratungsstelle für Schwangerschaft, Familie und Sexualität will bei diesen Fragen unterstützen und bietet in Kamp-Lintfort ein regelmäßiges Treffen für junge geflüchtete Männer* ab 17 Jahren an. Die AWO fördert damit geflüchtete junge Männer*, um gemeinsam mit ihnen individuelle Wege zu finden, in Deutschland Mann* sein zu können. Um möglichst viele und unterschiedliche junge Männer* zu erreichen, werden während der Treffen Übersetzungen in Deutsch, Arabisch und Persisch ermöglicht.
Bei den Gruppentreffen geht es um die verschiedenen Bilder vom "Mann*–Sein" und von "Männlichkeit" im Kontext von Migration und Flucht. Hierbei werden Rollenbildern hinterfragt und der Umgang mit dem anderen Geschlecht besprochen. Auch die eigene Gesundheitsfürsorge und der Umgang mit kultureller Vielfalt spielen eine Rolle.
Die geflüchteten Männer* bringen auch Ihre ganz eigenen Themen mit. Diese unterscheiden sich zum Teil wesentlich von den geplanten Inhalten. Die Anliegen der Geflüchteten haben Vorrang und so wird es auch Möglichkeiten geben, sich über aktuelle Probleme und Schwierigkeiten in Deutschland auszutauschen.
Bei all dem haben nicht nur Fragen, Ängste und Sorgen Platz, sondern auch der gemeinsame Spaß. Es gibt nicht nur Raum für Diskussionen, sondern die neuen Ideen können bei Ausflügen in Alltagssituationen auch auf ihre Tauglichkeit erprobt werden.
Ziel der Gruppentreffen ist eine verbesserte Chance der Teilhabe und Inklusion, aber auch eine gesteigerte interkulturelle Kompetenz sowie Empowerment der geflüchteten Männer*.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2019.

 

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Von der Rolle - vom tradierten zum reflektierten Rollenbild

2019: Kooperation mit der Diakonie für Bielefeld gGmbH

Das Praxisprojekt "Von der Rolle" der Diakonie für Bielefeld gGmbH spricht Jungen* ab dem Grundschulalter an. Ihnen wird die Chance geboten, sich mit tradierten Geschlechterrollen und ihrem kulturellen Verständnis von Männlichkeit*, welches durch Flucht und Migration geprägt ist aktiv auseinanderzusetzen und es zu reflektieren und zu dekonstruieren.

In regelmäßigen Gruppentreffen in der Bielefelder Stadtteileinrichtung HELLi haben die Teilnehmer* sich mit ihren eigenen Vorstellungen vom "Mann* sein" und den durch die Gesellschaft an sie gestellten Erwartungen auseinandergesetzt. Die Zielsetzungen dabei entsprechen denen der "Bielefelder Rahmenrichtlinien zur Förderung der Jungenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe". Insbesondere sollen die Jungen* selbstkritisch reflektieren, patriarchale Strukturen und tradierte Rollenerwartungen hinterfragen und ein Selbstbild entwickeln, welches nicht auf die Abwertung von Anderen angewiesen ist. Des Weiteren sollen soziale Kompetenzen wie Einfühlsamkeit, Kommunikationsfähigkeit, Wahrnehmungs- und Kooperationsfähigkeit entwickelt werden, sowie Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Dabei wird die Kategorie Flucht und Migration stets als prägendes Element in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und als relevanter Faktor in ihren Konstruktionen von Männlichkeit* mitgedacht.

In den ersten Treffen ging es darum, die Gruppe als solche zu finden, zu stärken und die Jungen* zu befähigen sich in einer offenen und wertschätzenden Atmosphäre auf einen Dialog zum Thema "Mann* sein" miteinander und den Jungenarbeitern einzulassen. Außerdem wurden Vorschläge und Ideen für Aktionen innerhalb des Projektes gesammelt. Unter anderem wurde von diesen Ideen ein gemeinsamer Termin realisiert, bei dem die Gruppe eine Kanu-Tour gemacht hat. Des Weiteren wurden bestehende Rollenbilder anhand bestehender Popkultur in Form von Superhelden thematisiert. Hierzu wurden Marvel-Filme im Kino besucht und es gab anschließende Reflektionsgespräche. Im Zuge dessen gab es außerdem einen Graffiti-Workshop, bei dem gemeinsam mit einem professionellen Sprüher ein Container mit selbstgestalteten Superhelden besprüht wurde.

Ziel ist es, mit den Jungen* durch gemeinsame Aktionen und Spaß sowie durch Gespräche im vertrauten und sicheren Rahmen das Thema Rollenbilder und die eigene Sicht auf die Frage "Was macht einen Mann* aus?" vor dem Hintergrund ihrer eigenen Lebenswelt zu thematisieren und zu bearbeiten.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2019.

 

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Männer* von morgen

2019: Kooperation mit dem Verein kamerunischer Ingenieure und Informatiker, Ruhrbezirk e.V. (VKII)

Sich austauschen, Frust rauslassen, Neues lernen, Spaß haben, Freunde werden – darum geht es bei "Männer* von morgen", eine Gruppe des Dortmunder Vereins VKII. In der Jungen*gruppe für männliche* Jugendliche und junge Männer* of Color von 16 bis 27 Jahren, die immer wieder mit Flucht und Migration in Verbindung gebracht werden, lag der Schwerpunkt auf Empowerment und der kritischen Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen in der Intersektion Masculinity, Race und Class. Da die Treffen größtenteils im Workshop-Format stattfanden entstand ein vetrauensvoller Safer Space.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Orientierung an den Durchführenden und Referent*innen. Als Identifikationsfiguren schaffen sie eine vertrauensvolle Basis, um in der Gruppe zu persönlichen Themen zu arbeiten. Sie geben den jungen Männern* Strategien an die Hand, um mit Rassismus, mit dem sie konfrontiert sind, umzugehen. Sie stärken sie in ihrem Selbstbewusstsein und unterstützen sie dabei ein eigenes Männlichkeitsbild für sich zu finden.

Neben den inhaltlich-thematischen Schwerpunkten ist aber auch viel Raum für Spaß und die Entwicklung eines starken Gemeinschaftsgefühls. Dazu finden einerseits pädagogische Teambuilding-Einheiten zum gegenseitigen Kennenlernen statt. Zum Anderen schaffen kreative Elemente wie Improtheater- und Tanz-Workshops Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den non-verbalen Zugang zur Person.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2019.

 

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Altes Konzept mit neuen Inhalten

Migration in der Jungenarbeit

2019: Kooperation mit dem Caritasverband Ahaus-Vreden

"Stärken stärken, Schwächen schwächen" lautete das Motto des Angebots, das die Fachkräfte vor Ort für die Praxisprojekt-Kooperation mit der LAG Jungenarbeit NRW im Rahmen von "Irgendwie Hier!" im Jahr 2019 kultursensibel überarbeitet haben. Geschlechtsspezifische Jungenarbeit ist in den Angeboten der Caritas-Beratungsstelle Ahaus-Vreden für Kinder, Jugendliche und Eltern schon seit nahezu 20 Jahren fest verankert. Nun wurde der Blick für die Themen Migration und Flucht geschärft.

Es ging um die Stärkung des Selbstbewusstseins, das Erlernen gewaltfreier Konfliktlösungsstrategien, die Auseinandersetzung mit der eigenen körperlichen und seelischen Entwicklung vom Jungen zum Mann und um das Erkennen eigener Grenzen und versteckter Talente. In dem neuen Angebot standen nun auch die transkulturellen Lebensbiografien der Jungen und der Umgang mit erlebten Brüchen im Mittelpunkt. In der vertrauten Atmosphäre der Gruppenarbeit wurde Raum geschaffen, mit den Jungen über sensible und tabuisierte Themen wie Familie, Sexualität und Identität zu sprechen. Gespräche mit den Gruppenleitern, aber auch der Austausch mit Gleichaltrigen waren für die Jungen von besonderem Wert. Neben dem offiziellen Gruppenprogramm entwickelten sich Freundschaften und die Neugierde auf die Lebensentwürfe der anderen Jungen.

Beim Vater-Sohn-Tag kamen die Jungen und Männer während des Ausflugs zur Kletterhalle in verbindenden Kontakt. Es bot sich den Familien – neben gemeinsamen Grenzerfahrungen – Raum für kultur- und geschlechtssensiblen Austausch.

Das Fazit der Caritas-Mitarbeiter: eine sehr intensive Zusammenarbeit mit vielfältigen neuen Erkenntnissen und eine besondere Erfahrung für die Jungen.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2019.

 

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Rassismuskritik und Empowerment in der Kinder- und Jugendarbeit

2018: Kooperation mit IDA NRW und Coach e.V.

Erfahrungen von Nichtzugehörigkeit, Ausgrenzung und struktureller Benachteiligung sind Alltag im Leben von geflüchteten jungen Menschen. Dieses Erleben, sowie die damit verbundenen Kämpfe verschiedener Gruppen um Gleichberechtigung werden oft unsichtbar gemacht oder individualisiert. Kritik hieran muss von Multiplikator*innen der Jugendarbeit mehrdimensional begriffen werden, damit sich partizipative, rassismuskritische, diskriminierungssensible bzw. empowerment- und menschenrechtsorientierte Ansätze verbreiten können. Die Jugendarbeit schafft Räume, in denen Partizipation und Selbstbestimmung Grundprinzipien darstellen sollten. Deshalb müsste die Jugendarbeit besonders gute Voraussetzungen für Empowerment-Projekte und -Räume bieten.

In diesem Praxisprojekt wurden Einrichtungen und Organisationen der (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit für die Themen Rassismuskritik und Empowerment sensibilisiert. Konkret wurde modellhaft das Thema Rassismuserfahrungen von geflüchteten Jungen und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte auf verschiedenen Handlungsebenen aufgegriffen und bearbeitet.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2018.

 

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Partizipative Entwicklung eines Schutzkonzeptes

in einer Jugendhilfeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge/Junge Geflüchtete

2018: Kooperation mit dem VSE NRW e.V. und Zartbitter Münster e.V.

Im Januar 2018 startete die Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW im Projekt "Irgendwie Hier!" gemeinsam mit dem Zartbitter Münster e.V. und dem Verbund
sozialtherapeutischer Einrichtungen NRW e.V. die partizipative Entwicklung eines Schutzkonzeptes für und mit männlichen Geflüchteten in Jugendhilfeeinrichtungen.

Da das Thema Schutzkonzepte in pädagogischen Organisationen für die Jugendhilfe ein zunehmend bedeutsames Thema der Fachöffentlichkeit ist und die gesellschaftliche Diskussion
zu dem Themenkomplex "Flucht-Migration-Männlichkeit" immer wieder - und häufig leider auch einseitig - angeheizt wird, halten wir es für eine zentrale Aufgabe, diese Praxisaufgabe in Verbindung zu denken und Ernst zu nehmen. Als Schwerpunkte in der Erarbeitung des Schutzkonzeptes wurden die folgenden Themen gesetzt: Erstellung eines sexualpädagogischen Konzeptes, Partizipation und Beschwerdemanagement.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2018.

 

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Nicht nur Geschichten im Gepäck

2018: Kooperation mit dem Psychosozialen Traumazentrum für Flüchtlinge in Ahlen

Geflüchtete aus Kriegs- und Krisengebieten kommen oft mit wenig Gepäck. Doch sie haben mehr als ihre traumatischen Erfahrungen des Krieges und der Flucht bei sich. Dieses "mehr" kann die Basis für Veränderungen werden.

Das Projekt "Nicht nur Geschichten im Gepäck" richtet sich auch und besonders an junge Männer, welche mit traumatischen Erfahrungen nach Deutschland gekommen sind. Mit den Stilmitteln des Films und der Fotografie zeigen sie uns, was sie erlebt haben, wie ihre Erfahrungen bei uns in Deutschland sind und wie sie sich damit fühlen. Die jungen Männer entwickeln ihre ganz persönlichen Geschichten, welche sie uns mit und ohne Worte in Bild und Film erzählen.

Sie finden eine Symbolsprache für das Erlebte in der Vergangenheit, das Leben in einer fremd erscheinenden Kultur in der Gegenwart und für ihre Wünsche an die Zukunft. Ein bedeutendes Augenmerk im Projekt richtet sich stets auf die Auseinandersetzung mit diesen Themen aus männlicher* Perspektive.
Die kreative Arbeit mit den eigenen Lebenserfahrungen weckt Ressourcen, stärkt das Selbstbewusstsein, findet eine Sprache und setzt der erlebten Hilflosigkeit etwas entgegen. Aus der Arbeit heraus entstehen zwischenmenschliche Beziehungen, die die jungen Männer auch im Alltag tragen.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2018.

 

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Interkulturelle Väterarbeit in der KiTa

2017: Kooperation mit dem Familienzentrum "Kindergarten Schiffskoje", Dortmund

Im Jahresverlauf 2017 begleitete die LAG Jungenarbeit NRW ein gemeinsames Projekt mit dem Familienzentrum "Kindergarten Schiffskoje" in Dortmund. Von Juni bis November fanden verschiedene Vater-Sohn Aktionen und Vätertreffen statt, in welchen sich auf Grundlage von gemeinsamer Freizeitgestaltung interkulturell zu Thematiken der Väterarbeit ausgetauscht wurde.

Gemeinsam wird sich "im Vater sein" unterstützt und voneinander gelernt. Die Gruppenaktionen sind bewusst geöffnet und stehen für Vielfalt. So sind die Männer grade in ihrer Unterschiedlichkeit, mit ihren individuellen Perspektiven, herzlich eingeladen. In abendlichen Elterntreffen werden sowohl sachliche als auch emotionale Fragen des Elternseins besprochen. In gemeinsamen Aktionen für die Väter mit ihren Söhnen wird die Unterschiedlichkeit von Familien und die Besonderheit der Vater-Sohn Beziehung aufgegriffen – frei nach dem Motto: Aus Jungen werden Männer, aus Männern werden (manchmal) Väter.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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Impulse

Interkulturelle Sexual- und Beziehungspädagogik

2017: Kooperation mit dem Lore Agnes Haus in Essen

In der zweiten Jahreshälfte 2017 hat das Projekt "Irgendwie Hier!" in Zusammenarbeit mit dem Lore Agnes Haus in Essen ein Angebot für fluchterfahrene Jungen* und junge Männer* geschaffen, welches Raum für den Austausch über die Themen Liebe, Beziehungen und Sexualität bietet. Die Gruppenangebote richteten sich an internationale Förderklassen von Essener Berufskollegs und an Wohneinrichtungen unbegleiteter, minderjähriger Geflüchteter und nahmen somit die Arbeit mit Jungen* im Alter von 15-26 Jahren in den Fokus.

Kernelement des Projektes war es einen geschützten Rahmen zu installieren um bewegende Themen und Fragestellungen der jungen Menschen mit ihnen besprechen und reflektieren zu können.  Die Workshops wurden von sexualpädagogisch geschulten, männlichen Sprach- und Kulturmittlern begleitet. Diese agierten durch ähnliche kulturelle Herkunft und Erfahrungskongruenz zugleich als Rollenorientierung. Ziele der Arbeit war es, dass die Jugendlichen einen selbstbestimmten Zugang zur eigenen Sexualität erleben, möglicherweise angeeignete Werte und Normen reflektieren, verschiedene Modelle von Beziehung und Liebe kennen lernen und mehr Wissen über den eigenen Körper erlangen. Auch kriegten die jungen Menschen die Gelegenheit eine Erfahrung mit dem psychosozialen und gesundheitlichen Beratungs- und Hilfssystem in Deutschland zu machen. Die Materialentwicklung des Projektes in Form einer Praxismappe zum sexualpädagogischen Angebot mit dem Schwerpunkt auf interkultureller Männlichkeit steht ab sofort zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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Edries Hosseini, David Klöcker, Ahmed Hassan

MUT proben

Welche Gesichter hat Mut? – Ein TanzTheaterVideoProjekt

2017: Kooperation mit "Coach e. V." und dem "disdance project" Köln

In den ersten beiden Wochen der Sommerferien 2017 brachte das Projekt "Irgendwie Hier!" ein Intensiv-TanzTheaterVideo-Projekt für geflüchtete junge Männer* nach Erftstadt.

Entlang der Fragestellungen "Welche Gesichter hat Mut? Wie zeigt er sich? Wofür brauchen wir ihn? Woher nehmen wir ihn?" haben sich die fünfzehn Teilnehmer*, mit vollem Einsatz von Körper und Geist, in die Projektarbeit begeben. Angeleitet von den Kulturschaffenden André Lehnert und Paula Scherf vom "disdance projekt" und in enger Kooperation mit Coach e.V. wurde trainiert, in Szene gesetzt und Choreographien entwickelt. Themen von "Mannesmut bis Wehmut", von "Sanftmut bis Todesmut", von "entmutigt bis übermütig" wurden grundlegend verhandelt. Mittels Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung, mit zeitgenössischem Tanz, mit den Grundlagen von Schauspiel und Kameraarbeit sowie mit Improvisation und Spiel gingen die jungen Menschen ihren zentralen Fragen nach Männlichkeit(en), Ehre, Familienbild, Gruppenzugehörigkeit und sexueller Identität nach.

Am Themenfeld entlang entwickelten sie eine bühnenreife Präsentation, welche am 05.08. als Abschlusspräsentation inszeniert und aufgeführt wurde.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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in kooperation mit

Jungen und ihre Freundschaften in globalen Zeiten

Biografisches Arbeiten mit Pinsel und Leinwand – Eine Vernissage

2017: Kooperation mit dem Linoclub und dem Gymnasium Köln-Pesch

Im Rahmen dieses Projektes der interkulturellen Jungenarbeit wurde eine Projektwoche des Gymnasiums Köln-Pesch genutzt, um Jungen* einer internationalen Klasse die Möglichkeit zu eröffnen, sich biographisch mit ihrem Verhältnis zu Jungen- und Männerfreundschaften im interkulturellen Kontext zu beschäftigen. Geleitet wurde dieses Projekt von dem Künstler und Jungenarbeiter Renato Liermann.

Mit Unterstützung einer Sprachmittlerin setzten die jungen Männer sich sehr persönlich mit ihren Gedanken auseinander, um anschließend mit kunstpädagogischer Begleitung kreativ zu werden. Eine Vernissage in der Schule zum Abschluss der Projektwoche, unter Begleitung eines Musikprojektes der internationalen Klasse, bot die Möglichkeit die erarbeiteten Werke mit Mitschüler*innen und Lehrkräften zu teilen.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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Boys kick ass!

Mediale Heldenentwürfe – Ein Trickfilm- und Fotoprojekt

2017: Kooperation mit dem Falkenheim OT Tannenhof in Düsseldorf

Im Frühjahr 2017 wurde dieses 8-wöchige Praxisprojekt der Medienpädagogik durchgeführt. Im Sinne der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wurde hier ein freies Angebot realisiert, in welchem sich jedoch sehr schnell eine feste internationale Gruppe von teilweise flucht- und migrationserfahrenen, teilweise deutschen Kindern etablierte.

Mit der Frage nach den Helden(vor)bildern der jungen Menschen sind die Pädagog*innen in ihr Querschnittsthema Geschlechterrolle und Kulturbezogenheit eingestiegen. Mit dem besonderen Blick auf mediale Männlichkeitsinszenierungen und öffentlich behandelte Heldenfiguren kam die Gruppe in eine inhaltliche Auseinandersetzung. Die entwickelten Gedanken und Impulse wurden mit Fotokameras und Trickfilmtechnik eingefangen und in Szene gesetzt.

Zeitschriftcollagen, Fotoalben der "Helden des Alltags" und aufgezeichnete Selbstinszenierungen waren nur einige der Ergebnisse des Projektes.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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Longboards selber bauen!

Körper erleben und Stadtraum aneignen – Ein Workshop

2017: Kooperation mit dem Stadtteilzentrum U-27 und der Ökumenischen Trägerkooperation in Bochum

In den Osterferien 2017 hat das Projekt "Irgendwie Hier! Flucht-Migration-Männlichkeiten" ein Angebot geschaffen, welches elf fluchterfahrenen jungen Menschen ermöglichte, sich eigene Longboards zu bauen und das Fahren damit zu erlernen.

Der spannende Prozess vom Rohmaterial bis hin zum selbst gestalteten Board hat die Jungen und Mädchen in engen Kontakt mit ihren Werken gebracht. So entwickelte sich eine ganz besondere Beziehung zwischen Mensch und Brett. Für die Jugendlichen war die wertschätzende gemeinsame Arbeit mit den Pädagogen eine besondere Erfahrung. Die Möglichkeit künstlerisch aktiv zu sein, die eigenen handwerklichen Fähigkeiten zu erleben und die neu angeeigneten Techniken direkt zu erproben, eröffnete völlig neue Horizonte.

Eng verbunden mit dem künstlerischen Erfahren der Materialien und der Erschaffung eines ganz persönlichen Objektes wurde das Sportgerät schließlich auch seinem Zweck zugeführt. Fahrtraining, Sicherheitsschulung und die ersten Tricks wurden gelernt, um nachher auf der Straße eine gute Figur zu machen. Damit war der Weg für die jungen Menschen geebnet, sich auf eigene Faust in den öffentlichen Raum zu begeben, sich in der urbanen Szene gegenseitig zu erleben und öffentlich bemerkbar zu machen. Durch das neue Hobby gelang es den Jugendlichen sich selbst und untereinander als junge Menschen zu erleben, deren Lebensalltag nicht nur von Ausgrenzung, Verlust, Sorgen und Zukunftsangst geprägt ist.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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in kooperation mit

Rauschmittelerfahrungen junger geflüchteter Männer*

Eine Präventionsmappe

2016/2017: Kooperation mit der Jugend- und Drogenberatung WestVest in Marl

Im Fokus dieses Projektes, welches Ende 2016/Anfang 2017 realisiert wurde, stand das Thema Rauschmittelprävention im Kontext Flucht und Männlichkeit.

Ziel des Projektes war es, durch qualitative Gespräche den besonderen Präventionsbedarf im Querschnitt "Fluchterfahrung" und "Männlich sein" zu erheben und hieraus Praxismaterial zu entwickeln, welches sowohl Fachkräften der Suchtarbeit als auch fachfremden Jugendarbeiter*innen zur Unterstützung ihrer pädagogischen Arbeit dienen sollte.

Im Projekt wurde zunächst ein vertrauensvoller Kontakt zu fluchterfahrenen jungen Männern* aufgebaut, um auf persönlicher Ebene mit ihnen ins Gespräch über ihre Erfahrungen mit Rausch- und Suchtmitteln kommen zu können. In mehreren Gruppen- und Einzeltreffen wurden gemeinsam mit diesen Jungen* Methoden und Inhalte zu den besprochenen Themen entwickelt. Aus den Erkenntnissen der Gruppenarbeiten wurden Präventionsmaterialien für die Praxis zusammengestellt.

Diese wurden sowohl von Jugendlichen als auch von Fachkräften der Suchtprävention im Rahmen von durchgeführten Werkstattgespräche geprüft, reflektiert und weiterentwickelt.

Die vorliegende Präventionsmappe ist, neben weiterem Material, ein Ergebnis dieses Praxisprojektes.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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Preis

40,00 Euro inkl. Verpackungs- und Versandkosten
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Transkultureller und Interreligiöser Dialog

Ein Bühnenstück

2016: Kooperation mit der Evangelischen Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen - Jugendbildungsstätte Hagen Berchum (ESW), dem Kultopia und dem Music Office Hagen

Von Oktober bis Dezember 2016 fand im Kultopia Hagen ein mehrwöchiges Musik- und Theaterprojekt statt, in welchem Regisseur, Sänger und Schauspiellehrer Gandhi Chahine mit jungen geflüchteten und nicht-geflüchteten Menschen an einem Bühnenstück arbeitete.

In regelmäßiger Gruppenarbeit wurde sich mit religiösen, philosophischen und interkulturellen Fragen befasst. Zentrale Gesprächsthemen waren die eigenen Erfahrungen mit Geschlechterrollen, Rassismen und Zuschreibungen anderer Art. Sich den schwierigen, teilweise emotionalen, Themen über die Sprachbarriere hinaus zu nähern war nicht leicht. Künstlerisch, mit musik- und theaterpädagogischer Methodik, kam die Gruppe zusammen und schuf sich einen geschützten Raum für Inhalte auf sehr persönlicher Ebene.

Im Dezember 2016 haben die jungen Menschen die Ergebnisse in einer Aufführung präsentiert und sind anschließend mit den Gästen ins Gespräch über ihre Erfahrungen gekommen.

Weitere Informationen zu diesem Praxisprojekt finden sie in unserer Projektdokumentation 2016/2017.

 

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