Fortbildung

Prävention sexualisierte Gewalt an Jungen

Der Begriff "sexualisierte Gewalt" steht für unterschiedliche Formen der Machtausübung mit dem Mittel der Sexualität. Dabei wird zwischen Handlungen mit als auch ohne Körperkontakt sowie grenzverletzendem Verhalten unterschieden.

Bei sexuellen Übergriffen handelt es sich um eine Mischform aus mehreren Gewaltformen. Folglich zählen zu sexualisierter Gewalt verbale oder gestische sexualisierte Übergriffe, sexualisierte Berührungen am Körper, Entblößen, versuchte oder erfolgte Penetration und physische Verletzungen und Misshandlungen mit sexuellem Hintergrund.

Fachkräfte gehen davon aus, dass etwa jeder 7. Junge bis zu seinem 18. Lebensjahr sexualisierte Gewalt erleben muss. Dabei sorgen viele Mythen und Männlichkeitsbilder dafür, dass die Erfahrungen oft nicht geteilt werden und Jungen und junge Männer damit alleine stehen.

Die Fortbildung gliedert sich in zwei Teile.

Teil 1: am 17. Mai 2024
10:00 bis 16:00 Uhr inkl. Pausen

Das Seminar behandelt die Fragen, was sexualisierte Gewalt ist, welche Besonderheiten es bei Jungen gibt und wie sich sexueller Missbrauch definiert. Fakten über betroffene Jungen werden behandelt; zudem auch Fakten über Täter und Täterinnen, so wie die Strategien, die Täter*innen anwenden. Auch das Thema übergriffiger Kinder wird benannt. Themen sind auch die Folgen für die Opfer, die Fragen, wie Jungen zu schützen sind und wie Fachkräfte sich verhalten können, wenn sie einen Verdacht haben. Ein Thema ist auch der Schutz von Institutionen vor sexueller Gewalt – nach einem Monitoring-Bericht des Deutsche Jugendinstituts und des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs fehlen oft umfassende Schutzkonzepte in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. An diesem Tag wird der Referent einen umfassenden Überblick und Fallbeispiele aus der eigenen Arbeit benennen.


Teil 2: am 6. September 2024
10:00 bis 16:00 Uhr inkl. Pausen

Teil zwei der Fortbildung bietet die Möglichkeit nach dem Informationsteil im Mai intensiver mit den anderen Teilnehmenden in den Austausch zu kommen und -bei Bedarf- ein Netzwerk zu bilden, um sich gegenseitig in der Präventionsarbeit weiter zu unterstützen. Auf Grundlage, der im Mai vermittelten theoretischen Grundlagen geht es an diesem Tag für die Teilnehmenden um eigene Konzepte, Vorhaben und die praktische Umsetzung von Präventionsangeboten und Schutzkonzepten.

Die Zeit von Mai bis September sollte dazu genutzt werden, die eigenen Konzepte und Vorhaben für die Prävention sexualisierter Gewalt zu entwickeln. Diese werden am 6. 9. den anderen Teilnehmenden vorgestellt und besprochen. Damit besteht auch die Möglichkeit eigene Fragen und Überlegungen zu teilen und Ideen zu sammeln.

Im Seminar werden zudem auch die präventiven Angebote der Fachberatungsstelle mannigfaltig Minden-Lübbecke für Jungen in verschiedenen Altersstufen, sowie eine Modulreihe für Fachkräfte und Angebote für Eltern vorgestellt und erläutert.

Zielgruppe

Die Fortbildung richtet sich an Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und das Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ mit dem Fokus auf Jungen in ihrer Einrichtung bearbeiten möchten und ggf. vor der Aufgabe stehen ein Schutzkonzept zu erarbeiten.

Termin

17. Mai 2024
10:00 bis 16:00 Uhr

6. September 2024
10:00 bis 16:00 Uhr

Ort

Haus der Vielfalt, Dortmund

Teilnahmebeitrag

165,00 Euro gesamt

Über den Teilnahmebeitrag erhalten Sie vorab eine Rechnung.

Referent*