
Qualifizierung
Irgendwie Klar: Jungen* begleiten, stärken und begleiten
Ein praxisbegleitendes Qualifizierungsangebot des LVR-Landesjugendamtes und der LAG Jungenarbeit in NRW e.V.
Jungen*arbeit ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und eine Querschnittsaufgabe der Jugendhilfe. Als gesetzlich verankertes pädagogisches Angebot nimmt sie die Lebenswelten von Jungen* ernst, erkennt ihre Bedürfnisse und Interessen an und entwickelt darauf abgestimmte, diversitätsbewusste Angebote. Eine geschlechtergerechte Ansprache ist entscheidend, um die Jungen* in ihrer Entwicklung zu einer selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Persönlichkeit zu unterstützen.
Diese Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte aller Geschlechter und vermittelt umfassende Kenntnisse über den Einfluss von Geschlechterrollen und -zuschreibungen. Dabei wird nicht nur auf die Bedürfnisse, Gefühle und Stärken von Jungen* eingegangen, sondern auch auf die spezifischen Herausforderungen, die sie erleben und die sie mitbringen. Die Auseinandersetzung mit den Problemen, die Jungen* haben, und den Herausforderungen, die Jungen* in ihrem Umfeld darstellen können, ist ein wesentlicher Bestandteil der Fortbildung.
Ziel ist es, die Fachkräfte in ihrer Fähigkeit zu stärken, geschlechtersensible und diversitätsbewusste Angebote zu gestalten. Sie bietet eine umfassende Einführung in die Jungen*arbeit und ermöglicht den Teilnehmer*innen, sich kritisch mit Geschlechterrollen, sozialen Erwartungen und intersektionalen Fragestellungen auseinanderzusetzen und konkrete Ansätze für ihre Praxis zu entwickeln.
- Im Fokus: Handlungskompetenz, Praxisnähe und eine authentische, respektvolle Arbeit mit Jungen*.
- Umfang: 4 Blöcke, insgesamt 9 Bildungstage und die Umsetzung eines eigenen Praxisprojekts
1. Block | 30.09. - 2.10.2025
Einstieg und Grundlagen der Jungen*arbeit als strukturierter Lernprozess
- Themen: Biographiearbeit, Einstieg zur Jungen*arbeit, Intersektionalität, Klassismus und Transkulturelle Jungen*arbeit
- Referent: Olaf Jantz, Mannigfaltig, Hannover
Im ersten Block steht der Einstieg in die Jungenarbeit im Vordergrund. Es gibt eine Einführung in die Geschichte der Jungen*arbeit und es folgt die Auseinandersetzung mit intersektionalen Themen: Wie beeinflussen soziale Kategorien wie Klasse, Ethnizität und Kultur die Lebenswelten von Jungen? Der Block schließt mit Ansätzen transkultureller Jungen*arbeit ab, die Antworten auf die Vielfalt der Lebensrealitäten geben. Mit Hilfe von Biographiearbeit reflektieren die Teilnehmer*innen ihre eigenen Erfahrungen und Prägungen, um ein tieferes Verständnis für die Perspektiven und Bedürfnisse von Jungen* zu entwickeln.
2. Block | 20./21.11.2025
Konzepte der Jungen*arbeit und Digitale Lebenswelten von Jungen*
- Themen: Konzepte der Jungen*arbeit (Dreieck der Jungen*arbeit und Variablenmodell), Entlastung von Männlichkeitsanforderungen, Digitale Lebenswelten von Jungen*.
- Referent*innen: Maximilian Winterseel, Hendrik Müller und Samira Grotehans, LAG Jungenarbeit NRW
Der zweite Block bietet eine intensive Auseinandersetzung mit grundlegenden Konzepten der Jungen*arbeit. Anhand des Dreiecks der Jungen*arbeit und des Variablenmodells lernen die Teilnehmerinnen, die Dynamiken und Anforderungen an Jungen* zu analysieren und gezielt zu hinterfragen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entlastung von stereotypen Männlichkeitsanforderungen. Schließlich werden die digitalen Lebenswelten von Jungen* thematisiert: Wie prägen digitale Medien Identität und Verhalten von Jungen*? Welche Chancen und Risiken bergen sie für die pädagogische Arbeit?
3. Block | 29./30.01.2026
Praxisprojektentwicklung und Methoden der Jungen*arbeit
- Themen: Praxisprojektentwicklung, Methoden der Jungenarbeit*
- Referenten: Maximilian Winterseel, Hendrik Müller, LAG Jungenarbeit NRW
Im dritten Block steht die konkrete Praxis im Mittelpunkt. Die Teilnehmer*innen entwickeln individuell oder in Gruppen zugeschnittene Praxisprojekte, die direkt auf ihre jeweilige Arbeitssituation und ihren Träger abgestimmt sind. Darüber hinaus werden praxisnahe Methoden der Jungen*arbeit vorgestellt und ausprobiert. Dieser Block bereitet die Teilnehmer*innen optimal auf die Praxisphase vor, in der die entwickelten Projekte in die Tat umgesetzt werden. Eine detaillierte Projektdokumentation unterstützt die Reflexion und Auswertung.
Praxisphase
In der Praxisphase setzen die Teilnehmenden Gelerntes in ihren Einrichtungen und Praxisfeldern um und entwickeln ein auf ihren Arbeitsalltag zugeschnittenes geschlechtsbezogenes Angebot mit Jungen* und führen dieses durch. Dabei geht auch darum zu klären, wie sich Jungen*arbeit in der Einrichtung besser verankern lässt.
Über die Projektarbeit wird von den Teilnehmenden ein Praxisbericht erstellt, der die Grundlage für die Reflexion im vierten Modul darstellt. Innerhalb der Praxisphase werden zwei Online-Sprechstunden angeboten, in denen Fragen zur Praxis besprochen werden können.
4. Block | 11./12.06.2026
Vorstellung der Praxisprojekte und Abschluss
- Themen: Vorstellung und Auswertung der Praxisprojekte, Fortbildungsauswertung, Abschluss
- Referenten: Maximilian Winterseel, Hendrik Müller, LAG Jungenarbeit NRW
Der letzte Block bietet Raum für die Präsentation und Auswertung der umgesetzten Praxisprojekte. Die Teilnehmenden reflektieren ihre Erfahrungen und tauschen sich über Herausforderungen und Erfolge aus. Eine detaillierte Auswertung der Fortbildung und ein Ausblick auf die Weiterentwicklung der Jungen*arbeit bilden den Abschluss der Qualifizierung.
Zielgruppe
Die Qualifizierung ist für Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter ausgeschrieben.
Kooperationspartner
Termin
Start am 30.09.2025
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Ort
Tagungs- & Gästehaus St. Georg
Rolandstraße 61
50667 Köln
Der Tagungsort und die Tagungsräume sind barrierearm zugänglich. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an uns.
Teilnahmebeitrag
1474,- EUR für die Teilnahme an den vier Blockseminaren inkl. Übernachtung im Einzelzimmer und Verpflegung
Referent*innen
der Qualifizierung
-
Olaf Jantz -
Maximilian Winterseel -
Samira Grotehans -
Hendrik Müller