Trägerqualifizierung
Das Projekt „Irgendwie Hier – Jungenarbeit in der Migrationsgesellschaft“ der LAG Jungenarbeit NRW bietet eine jahresbegleitende und umfangreiche Qualifizierung für öffentliche wie freie Träger an, deren Fachkräfte sich in der vielfältigen und komplexen Arbeit mit Jungen* und jungen Männern* mit Flucht- und Migrationserfahrungen befinden. Ziel ist es, eine unterstützende und bedarfsorientierte Erweiterung von Fachlichkeit, Haltung und Konzepten nachhaltig zu ermöglichen.
Das Angebot wird im Hinblick auf eine Prozess- und Bedarfsorientierung der teilnehmenden Träger fortlaufend strukturell angepasst und gliedert sich 2024 in drei thematische Module, die jeweils zwei Seminartage (insgesamt 6 Seminartage) umfassen und sich inhaltlich an den folgenden, beispielhaft formulierten Fragen orientieren:
Modul 1: Einstieg in die Jungen*arbeit
- Warum ist Arbeit mit Jungen* nicht gleich Jungen*arbeit und was macht diese genau aus?
- Welche Haltung, Reflexion und Fachlichkeit braucht es in der Jungen*arbeit?
- Welche Bedeutung haben dabei das eigene Geschlecht und gesellschaftliche Konstruktionen von Männlichkeiten?
Modul 2: Intersektionale Perspektive auf Jungen*arbeit
- Warum ist eine intersektionale Perspektive auf Jungen*arbeit im Kontext von Flucht und Migration hilfreich?
- Wie kann diese in die konkrete Arbeit aufgenommen werden?
Modul 3: Transfer in die und Reflexion der eigenen Praxis
- Wie kann die vermittelte Theorie in die Praxis umgesetzt werden?
- Welche Methoden können dabei hilfreich sein?
- Welche Strukturen braucht Jungen*arbeit damit sie gelingen kann?
Ziel der Qualifizierung ist eine persönliche Reflexion der Teilnehmenden, eine Erweiterung der persönlich-individuellen Fachlichkeit, eine Betrachtung und Reflexion der trägerinternen Strukturen und Konzepte und damit eine Implementierung von Jungen*arbeit in diese.
Alle interessierten Fachkräfte der laufenden Qualifizierungsreihen 2024 haben zudem die Möglichkeit an Vertiefungsseminaren teilzunehmen. Diese dienen neben der inhaltlichen Auseinandersetzung auch der Vernetzung und dem Austausch mit Fachkräften anderer Träger, aus anderen Institutionen und Einrichtungen und aus anderen Arbeitsbereichen.
Bei Interesse melden Sie sich gerne telefonisch unter 0231 / 53 42 174 oder per Mail an: vincent.peiseler@lagjungenarbeit.de
Leistungen & Rahmenbedingungen
Im Rahmen dieses Fortbildungsangebotes werden folgende Leistungen und Zuständigkeiten vereinbart:
Zuständigkeit der LAG Jungenarbeit NRW e.V.:
- die Planung, Organisation und Durchführung der gesamten Qualifizierungsmaßnahme
- die Honorar-, Reise- und Unterkunftskosten aller Referent*innen, die im Rahmen der begleitenden Trägerqualifizierung tätig werden
- die entsprechende Abwicklung der Geschäftsvorgänge
- alle Absprachen hinsichtlich inhaltlicher und zeittechnischer Fragen
Zuständigkeit des Trägers:
- Organisation und Kostenübernahme aller notwendigen Räumlichkeiten inkl. Technik nach Bedarf
- Organisation und Kostenübernahme für das Catering/die Verpflegung
- Bereitstellung einer Person zur Steuerung/Begleitung des Qualifizierungsprozesses
Das Referent*innen-Team
Jonas Lang
Jonas Lang ist Sozialarbeiter und Sozialpädagoge in der Kölner Initiative Coach e. V. mit Schwerpunkt: Beratung und Einzelfallhilfen für Menschen in Aufenthaltsgestattung und Duldung. In der Bildungs- und Qualifizierungsarbeit arbeitet er zu Intersektionalen Perspektiven auf (Sozial-) Pädagogische Praxis mit Jungen* und jungen Männern* mit Fluchterfahrung. Von 2017 bis 2021 war Jonas Lang Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW.
Michael Meurer
Alter Jungvater, Diplomsportlehrer und Feldenkrais Pädagoge, seit über 30 Jahren Jungen- und Männerarbeit mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Gesundheit, Gewalt, sexualisierte Gewalt, Kommunikation und Kooperation mit Mädchen- und Frauenprojekten, der Begleitung und Beratung von Jungen als Einzelpersonen und Institutionen, die Jungen- und Männerarbeit machen wollen. All dies immer auf der Basis der Eigenreflexion, der Wahrung des inneren, lebendigen Jungen, immer in der Haltung ressourcenorientiert, wertschätzend, verbindlich und klar zu agieren.